Mülheim. Marcus Golsong ist empört: Ein Busfahrer der Essener Verkehrs AG hat seinen 12-jährigen Sohn im strömenden Regen an einer Bushaltestelle stehen lassen. Angeblich, weil er die Zielhaltestelle des Kindes - das Rhein-Ruhr-Zentrum - nicht gekannt hätte. Die Evag konnte den Fall bisher nicht auflösen.
Über die Essener Verkehrs AG (EVAG) hat sich Marcus Golsong aus Holthausen sehr geärgert. Sein Sohn (12) sei am Dienstag in der vergangenen Woche von einem Busfahrer im Regen stehen gelassen worden, berichtet der Vater.
Am ersten Dienstag in den Ferien habe sich sein Sohn bei strömendem Regen zur Bushaltestelle „Mülheim Flughafen“ aufgemacht, um von dort aus seine Oma in der Nähe des Rhein-Ruhr-Zentrums zu besuchen. Die Eltern hatten dem Jungen die Abfahrt um 11.07 Uhr rausgesucht. Die Haltestelle liegt auf Mülheimer Gebiet, der Bus 145 der EVAG fährt von dort aus nach Essen-Heisingen. Da der Bus nicht beschildert gewesen sei, habe der Junge den Fahrer gefragt, ob der Bus zum Rhein-Ruhr-Zentrum oder zur Humboldtstraße fahren würde. Der Fahrer habe geantwortet, dass er dort nicht hinfahren würde, er würde das Rhein-Ruhr-Zentrum/die Humboldtstraße nicht kennen. Er würde nach Heisingen fahren. Das ratlose Kind sei im Regen stehen geblieben, so Golsong. Ein Fahrer der Linie 104 habe ihm dann den Hinweis gegeben, dass es sich um den richtigen Bus gehandelt habe, und dass der nächste erst in einer Stunde kommen würde.
EVAG-Sprecherin bedauerte den Vorfall
EVAG-Sprecherin Simone Klose bedauerte den Vorfall, konnte ihn aber nicht auflösen. „Wir können es keinem Fahrer zuordnen. Wir haben einen Fahrer angesprochen, der es von der Zeit her hätte sein können“, sagte sie. Doch dessen Bus sei nach seiner Aussage beschildert gewesen, der Fahrer könnte sich an so einen Vorfall nicht erinnern.
„Die Busse sind immer beschildert, auch wenn der Fahrer Pause macht.“ Frau Klose mutmaßt, dass es ein Bus eines Auftragsunternehmens oder ein Reisebus gewesen sein könnte, die die Haltestelle gelegentlich nutzen würden. Die Antwort des zitierten Fahrers macht für Simone Klose keinen Sinn. „Unsere Fahrer kennen sich im Stadtgebiet aus. Sie müssen die Strecke kennen, sonst kommen sie doch gar nicht bis nach Heisingen.“