„Da haben sie als Rollstuhlfahrer ein echtes Problem!“ Das erklärte jetzt per Telefon WAZ-Leser Udo Vogel. Auch er hatte in der WAZ-Mülheim die Berichterstattung verfolgt über Rollstuhlfahrer und ihre Schwierigkeiten, mit dem öffentlichen Nahverkehr unterwegs zu sein. Die WAZ hatte berichtet, dass Busfahrer der Mülheimer Verkehrsgesellschaft (MVG) verpflichtet seien, Menschen mit Elektro-Scooter im Bus mitzunehmen und ihnen die Rampe an der Tür auszuklappen. Das funktioniere aber immer noch nicht mit allen Bussen und allen Busfahrern, klagte Vogel.
Ein weiteres Problem sei, dass der Bus mit einem Kinderwagen und einem Rollator am Einstieg bereits so voll sei, dass ein Rollstuhlfahrer da keinen Platz mehr habe. „Und die Zahl der Menschen mit Rollator nimmt zu.“ Udo Vogel regt deshalb an, Sitze zu entfernen und so mehr Platz zu schaffen für Rollstuhl- und Rollatorfahrer sowie für Eltern mit Kinderwagen.
„Das geht nicht so einfach“, erklärt dagegen Simone Klose, stellvertretende Pressesprecherin der MVG. Im übrigen glaube man bei der Verkehrsgesellschaft auch nicht, dass der Bedarf dafür so groß sei. Sie verweist allerdings auf die neuen Niederflurstraßenbahnen, die Mülheim im nächsten Jahr bekommen werde und die auch mehr Stellflächen böten. Die neuen Bahnen befänden sich gerade in der Testphase und der Abnahme.
Zur Klage, dass nicht alle Busfahrer Menschen mit Behinderung beim Einstieg helfen, meint Klose, dass es zwar bereits eine entsprechende Dienstanweisung an Busfahrer gebe. Die solle aber dennoch noch einmal neu und eindeutiger formuliert werden und im Herbst in Kraft treten. Im übrigen appelliert Klose an die Rücksichtnahme aller Fahrgäste, sich nicht vorzudrängeln, so dass am Ende kein Platz mehr ist im Bus für Menschen, die nicht so mobil und schnell sind.