Mülheim. Ein tiefes Loch klafft seit Sonntag Abend auf der Aktienstraße in Mülheim. Der Tagesbruch befindet sich mitten auf der Fahrbahn der 104, weshalb der Schienenverkehr vorerst ausfällt. Die MVG stellt Busse als Schienenersatzverkehr zur Verfügung. Die Ursache für den Tagesbruch ist noch unklar.

Bei einem Tagesbruch auf der Aktienstraße tat sich am Sonntagabend plötzlich die Erde auf. In Höhe der Hausnummer 36, bei der Haltestelle Eichenberg, sackte der Boden ab. Polizeibeamte entdeckten um 18.30 Uhr einen Spalt im Asphalt. Sie informierten sofort den Bauhof, damit dieser eine Sperrung veranlassen konnte, um Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden.

Direkt im Schienenbereich stadtauswärts klafft nun ein etwa ein Quadratmeter großes Loch. Der Straßenbahnverkehr musste umgehend eingestellt werden, um eine Vergrößerung des Schadens und eine Gefährdung der Verkehrsteilnehmer auszuschließen. Autos können aber weiterhin Richtung Essen einspurig an der abgesperrten Fläche vorbeifahren. In Fahrtrichtung Mülheim stehen beide Fahrbahnen zur Verfügung.

Ursache unklar

Nachdem Karten und alte Grubenbilder gesichtet wurden, stand indes schnell fest, dass es sich nicht um einen Bergbauschaden handelt. Der Bruch ist also nicht durch einen alten Schacht entstanden.

Allerdings scheint noch unklar, wodurch der Tagesbruch genau entstanden ist. Das Tiefbauamt betrieb gestern Ursachenforschung, wie es zu dem Einbruch kommen konnte. Es sei möglich, dass ein Kanal defekt oder eine Rohrleitung nicht in Ordnung sei, so Stadtsprecher Volker Wiebels. Die Straße müsse mindestens einen Tag für den Straßenbahnverkehr gesperrt bleiben, kündigte er an.

Schienenersatzverkehr fährt

Die Mülheimer Verkehrsgesellschaft reagierte umgehend und richtete einen Schienenersatzverkehr für die Linie 104 ein. Möglich also, dass eine alte Wasserleitung Rohrbruch erlitten hat. Auch die starken Regenfälle der letzten Tage und Wochen könnten die Ursache sein, falls das Wasser ein Rohr unterspült und zu dem Tagesbruch geführt hat. Dies wird nun von der Stadt geprüft. Sobald feststeht, wodurch das Loch entstanden ist, können die Reparaturarbeiten beginnen.

Ob das Loch einfach zugeschüttet und verfüllt werden kann, oder ob die Rohre freigelegt werden müssen, wird sich aber erst bei der näheren Untersuchung zeigen. Wann der Schienenverkehr wieder wie gewohnt rollt, hängt von dem Aufwand der Reparaturarbeiten ab. So lange setzt die Mülheimer Verkehrsgesellschaft MVG statt Bahnen der Linie 104 zwischen der Haltestelle Stadtmitte und Abzweig Aktienstraße Busse ein. Die restliche Strecke der 104 koppelte die MVG derweil mit der Linie 110 (bis Friesenstraße, Styrum), die wegen der Sturmschäden am Kahlenberg bekanntlich auch nur noch von Styrum bis zur Stadtmitte rollt. Ab 19 Uhr fährt zusätzlich der Schienenersatzverkehr der 110 zwischen Hauptfriedhof und Haltestelle Friesenstraße.