Mülheim an der Ruhr. . Zu viel Lärm, zu viel Verkehr, und außerdem dürfen wir nicht mehr durch die Stiftstraße fahren: So lauten sie, die Argumente der Menschen, die gegen den Ausbau des Max-Planck-Institutes für chemische Energiekonversion sind. Der Technische Leiter des Hauses hält gern dagegen
Heiß war es Freitag, sehr heiß, und genau diese hohen Temperaturen waren der Grund, warum sich Andreas Pfeifer beim Max-Planck-Institut (MPI) für chemische Energiekonversion einfand. Der Schalltechniker aus Ehringshausen bestieg gemeinsam mit dem Technischen Leiter des MPI, Willi Schlamann, das Dach des Hauses und fing an zu messen. Wo genau gibt es welchen Lärm – und welche Auswirkungen hat er?
Diese Fragen soll der Fachmann in einem Gutachten beantworten. Und Hitze war deshalb gut, erklärt Schlamann, „weil dann auch alle Kältemaschinen in Betrieb sind“. An diesen Tagen also werde das Maximum an Belästigung erreicht, die vom MPI ausgehen kann. „Wirklich laut“, so sagt Willi Schlamann, „ist es aber auch dann nicht.“
Die Belegschaft wird wachsen von 200 auf 350 Personen
Die Messungen von Pfeifer stehen im Zusammenhang mit dem Bebauungsplan-Verfahren, das nötig wurde, weil das MPI sich deutlich vergrößern wird (wir berichteten). Die Belegschaft wird wachsen von 200 auf 350 Personen, neue Gebäude werden entstehen und ein Teil der Stiftstraße wird im Campus aufgehen. Der Schalltechniker nun hat den Auftrag, den Ist-Zustand der Emissionen festzustellen, so dass man seine Werte zum Maßstab nehmen kann für die Zukunft. Dass die Geräuschbelästigung im Zuge des Ausbaus wachsen könne, befürchten die Kritiker des Vorhabens, die zumeist Anwohner sind. Sie fürchten auch mehr Verkehr und zudem ärgert es manchen, dass die Stiftstraße nicht mehr durchgängig befahrbar sein wird. All dies brachten sie vor, als ihnen die Pläne erstmals vorgestellt wurden; und die Kritik war an mancher Stelle durchaus harsch. „Mittlerweile aber“, so Schlamann, „ist es ruhiger geworden.“
So richtig teilen kann er die Bedenken ohnehin nicht. Denn die Menschen würden ja auch etwas gewinnen durch den Ausbau: Die Stiftstraße bleibe für den Fußgänger offen, es entstehe ein offener Campus, „und es wird eine Cafeteria mit Außenbereich für alle geben“. Geplant seien zwar 90 neue Parkplätze, „aber wir beseitigen ja auch Parkraum, durch den Überbau der Stiftstraße“. Schlamann ist zufrieden mit dem Fortgang der Planungen. Was konkret sie bedeuten, wird sich ab Mitte 2015 zeigen, wenn am Eck Stiftstraße/Höhenweg die ersten Gebäude abgerissen werden. . .