Mülheim. . 100 Jahre Spitzenforschung: Das Mülheimer Max-Planck-Institut für Kohlenforschung blickt aufeine sehr erfolgreiche Vergangenheit zurück – mit den Bürgern. Geboten werden soll dabei Welt der Chemie zum Staunen.
Ein Jahrhundert wird auf dem Kahlenberg geforscht, Wissenschaftler aus aller Welt arbeiten nach wie vor dort an der Katalyse. Das Max-Planck-Institut für Kohlenforschung war das erste Institut der damaligen Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, das außerhalb Berlins gegründet wurde, es war die erste wissenschaftliche Einrichtung im Ruhrgebiet überhaupt. Das Jubiläum wird gefeiert: Es gibt die Welt der Chemie zum Staunen.
Auf dem Kahlenberg hat es die Stadt zu viel Ruhm gebracht, bis hin zum Nobelpreis für Prof. Karl Ziegler. Auch heute erzielen die Forscher dort weltweite Anerkennung. Angefangen hatte alles mit dem Wunsch, die Kohle des Ruhrgebietes durch Wissenschaft besser nutzbar zu machen. Dies gelang etwa mit der Fischer-Tropsch-Katalyse, bei der aus Kohle flüssiger Kraftstoff gewonnen wird. Möglich wurde das mit den Ziegler-Katalysatoren zur Herstellung von Polyethylen und Polypropylen, auf denen die Plastikwelt basiert.
Tag der offenen Tür am 24. Mai
„Die Katalyseforschung“, sagt Prof. Benjamin List, „hat nichts von seiner Faszination verloren.“ Katalyse ist eine Art Werkzeug für die Forscher, mit ihrer Hilfe werden an die 90 Prozent der chemischen Produkte heute hergestellt. Ein Ende, so Prof. Alois Fürstner, sei nicht in Sicht. „Wer in den nächsten 100 Jahren eine gute Medizin haben will, tut gut daran, auf die Chemie zu setzen.“
Mit Vorträgen – „Was treibt die Autos von morgen an?“ oder „die Plastikwelt“ – aber auch mit einem Tag der offenen Tür am 24. Mai oder mit einer Experimentalvorlesung auf der Freilichtbühne am 13. September will das Institut die Bürger an dem Jubiläum beteiligen – und für Chemie begeistern. Dass Chemiker vielseitig sind, stellt Prof. Nuno Maulide unter Beweis. Er spielt am 19. November Klavier. Dann heißt es: Chemie trifft Chopin.