Mülheim. . Der Mülheimer Nachbarschaftsverein Styrum (NBV) hat auf den ausfallenden Nahverkehr, bedingt durch die Sturmschäden, reagiert und bietet nun einen Hilfsdienst für ältere Menschen an, die ansonsten nicht mobil wären. Auch der MVG-Begleitdienst hat durch die Folgen des Unwetters viel zu tun.

Das Unwetter von Pfingstmontag hat vielerorts den Alltag lahm gelegt, und tut es teils immer noch – Schüler kamen nicht zur Schule, Berufstätige nicht zur Arbeit, nichts ging mehr, weder im öffentlichen Nahverkehr noch per Pkw. Mancher behalf sich damit, aufs Fahrrad umzusteigen oder seine täglichen Wege zu laufen.

Doch was ist mit Menschen, die nicht mehr gut zu Fuß sind, keine weiten Strecken zurücklegen können und dringend auf Versorgung angewiesen sind? Alte Menschen und Pflegebedürftige, die nicht mehr zum Arzt kommen oder den nächsten Supermarkt nicht erreichen können? Auf diese Problematik reagiert hat der Nachbarschaftsverein Styrum (NBV), der seine Seniorenhilfe, die sich eigentlich an einkommensschwache ältere Menschen aus Styrum richtet, nun „auf alle erweitert“, wie Udo Marchefka, Geschäftsführer des NBV, sagt.

Hilfsdienst für Senioren

Begleitung und Hilfe etwa bei der Fahrt zum Arzt oder zum Einkaufen bieten die Mitarbeiter des NBV an. Marchefka hat in den letzten Tagen erfahren: „Einige der Senioren haben Bedenken gehabt, nach dem schweren Sturm auf die Straße zu gehen“. Mit einem Rollator etwa seien die Bürgersteige, die voller Äste lagen, schließlich nicht passierbar gewesen. Vorgesehen ist, den Hilfsdienst für Senioren bis Mittwoch anzubieten, bei großem Bedarf aber schließt Marchefka eine Verlängerung nicht aus.

Wer den Hilfsdienst für Senioren des Nachbarschaftsvereins Styrum (3 € innerhalb Styrums, 5 € bis in die Stadt, 7,50 € bis nach Saarn etc.) nutzen möchte, kann sich zwischen 8 und 13 Uhr unter Tel. 37 73 99 37 melden (eigene Nummer auf dem Anrufbeantworter hinterlassen).

"Fahrstühle und Rolltreppen standen unter Wasser"

Dass die Folgen des Unwetters gerade Ältere und Menschen, die in keiner guten körperlichen Verfassung sind, eingeschränkt haben, hat auch Frederik Wohlgehaben erlebt. Der Teamleiter des Begleitdienstes der MVG berichtet: „Durch den massiven Regen standen Fahrstühle und Rolltreppen unter Wasser, das wurde insbesondere für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste zum Problem.“

Mit rund 50 Mitarbeitern war der MVG-Begleitdienst während der letzten Tage im Einsatz. „Da gab es viel Bedarf an Auskünften“, sagt Wohlgehaben, etwa wenn Senioren ihre Arzttermine aufgrund des ruhenden Verkehrs nicht einhalten konnten. „Dabei“, so sagt er, „waren ja auch gar nicht alle Praxen besetzt, die Arzthelferinnen kamen auch nicht hin.“ So konnten er und sein Team den einen oder anderen an den kritischen Tagen nach dem Unwetter dazu bewegen, wieder nach Hause zu gehen. Kontakt zum kostenlosen Begleitservice der MVG, der mindestens einen Tag vorher bestellt werden muss, unter Tel. 451 1133. Unwetter

Unwetter über Mülheim

1/71