Mülheim. Nach WAZ-Informationen arbeitet Kaufhof-Eigentümer Jochen Hoffmeister an einer Bewerbung des Standortes für die Sparkassenakademie NRW, die ihre bisherigen Standorte in Münster und Düsseldorfer an zentraler Stelle vereinigen will. Da ist Hoffmeister aber nicht alleine. . .
Wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her – vielleicht hat diese alte Weise derzeit der eine oder andere Verantwortungsträger bei der Stadt im Kopf, denn überraschend gibt es neue Optionen für das Kaufhof-Areal in der Innenstadt: Nach Informationen dieser Zeitung will Eigentümer Jochen Hoffmeister die Sparkassenakademie NRW an den Standort locken.
Seit Anfang Mai ist jene Ausschreibung öffentlich, mit der die erst zu Beginn dieses Jahres fusionierten Sparkassenakademien Westfalen und Rheinland ein neues Zuhause suchen. Gewünscht ist ein modernes Studienzentrum mit rund 7000 Quadratmetern Nutzfläche an einem zentralen Sitz in Nordrhein-Westfalen. Die fusionierte Akademie erwartet pro Jahr 43.000 Tagesbesucher in jener Bildungs- und Begegnungsstätte.
Akademie will 2017 an neuem Ort starten
Spätestens im Laufe des Jahres 2017 will die Akademie einen neuen Standort beziehen, teilt die Cubion Immobilien AG auf ihrer Webseite mit. Die Immobilienmakler aus Speldorf sind ebenso mit der Betreuung der Ausschreibung betraut wie eine Münsteraner Stadtplanungs- und Architektengesellschaft. Dort heißt es: Bis Ende Juli haben Investoren Zeit, für mögliche Standorte in NRW Machbarkeitsstudien mit groben Entwürfen vorzulegen.
Lösung mit Stadt wohl unrealistisch
Die Chancen, dass sich die Stadt als verlässliche Mieterin für Investoren am Kaufhof-Standort einbringt, scheinen zwischenzeitlich geschwunden zu sein. Das lässt eine aktuelle Äußerung von Baudezernent Peter Vermeulen vermuten. „Ich glaube nicht, dass es beim Kaufhof zu einer Lösung mit städtischer Beteiligung kommen kann, mit der die Kaufpreisvorstellung von Herrn Hoffmeister zu erfüllen wären“, sagte er zu dieser Zeitung.
Wie berichtet, hatte die Beteiligungsholding ein solches Modell mit publikumsstarken Verwaltungseinrichtungen ins Spiel gebracht. Ende des Monats, so deren Chef Hendrik Dönnebrink, werde er die Wirtschaftlichkeitsberechnungen hierzu zunächst seinem Aufsichtsrat präsentieren.
Ins Rennen um die Ansiedlung will dem Vernehmen nach nun auch Kaufhof-Eigentümer Jochen Hoffmeister gehen. Zur Vorbereitung einer Bewerbung soll er einen Architekten engagiert haben. Ob Hoffmeister mit der Bestandsimmobilie hantiert, was laut Ausschreibung zulässig wäre, oder Neubaupläne entwirft, ist unklar. Klar ist, dass der Kaufhof zurzeit dreimal mehr Nutzfläche hat als es der Akademie vorschwebt. Hoffmeister war bei einem WAZ-Anruf gestern äußerst knapp angebunden. „Ja, okay, später, Tschüss!“ blieben seine einzigen Worte.
Stadt denkt über Baufeld 4 und VHS nach
Aber nicht nur Hoffmeister ist in Mülheim Interessent für die Ansiedlung der Sparkassenakademie. Auch bei der Stadt, so ist zu hören, gibt es Gedankenspiele, sich mit Grundstücken zu bewerben. Im Gespräch sein soll etwa das Ruhrbania-Baufeld 4 direkt südlich der Konrad-Adenauer-Brücke. Hinter vorgehaltener Hand soll gar auch das VHS-Gelände in der Müga Thema sein.
Allerdings wird sich hier, ein Jahr vor der OB-Wahl, wohl niemand die Finger verbrennen wollen. Obwohl: Die VHS-Frage ist nicht nur sensibel. Sie ist heiß. Eine millionenschwere Sanierung stünde an, will die Stadt den Standort halten. Eine Entscheidung wird einmal fallen müssen – Sparkassenakademie hin oder her.