Mülheim. Die Hochschule Ruhr West lud in Mülheim zum Austausch mit Unternehmen ein. Viele Kooperationen laufen bereits erfolgreich. Auch für klein- und mittelständische Firmen ist eine Forschungszusammenarbeit interessant.
Lehre, Forschung und der rege Austausch mit der regionalen Wirtschaft: Die Hochschule Ruhr West (HRW) hat ihren Praxisbezug von Anfang an betont. Während das HRW-Gebäude an der Duisburger Straße noch in die Höhe wächst, hat die Zahl der Studierenden und Lehrenden bereits eine imposante Größe erreicht: 2700 Studierende, 63 Professoren und 60 Mitarbeiter stehen der heimischen Wirtschaft zur Kooperation zur Verfügung „und brennen darauf, mit Ihnen zusammenzuarbeiten“, wie HRW-Präsident Prof. Eberhard Menzel zur Begrüßung betonte.
Wie das aussehen könnte, dazu gab es bei der Veranstaltung „HRW Transfer“ viele gelungene Beispiele zu sehen. Bereits zum zweiten Mal lud die HRW die Wirtschaft ein, vor Ort mit Vertretern aller sieben Uni-Institute ins Gespräch zu kommen.
Ansprechpartner für die Wirtschaft
Kleinere und mittelständische Unternehmen müssen genau wie große Firmen innovativ sein, um am Markt bestehen zu können. Doch verfügen sie selten über eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilungen – hier bietet die HRW Kooperationen an. Und das gerne von Anfang an – mit Praxissemestern – über Forschungszusammenarbeit und Entwicklungsvorhaben für die älteren Semester.
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Doch nicht nur mit Mittelständlern, auch mit großen Unternehmen wie Siemens gibt es Kooperationen. Das Referat „Forschung & Transfer“ der HRW bietet sich als erster Ansprechpartner für die Wirtschaft an: Wer hier mit einer bestimmten Fragestellung vorspricht, bekommt den Kontakt zur passenden Abteilung vermittelt.
Eine berührungslose Steuerung
Zum Beispiel zum Institut für Mess- und Sensortechnik, dessen Mitarbeiter eine Messmethode entwickelt haben, um bestimmten Komplikationen bei der Behandlung von minimalinvasiven Eingriffen an der Prostata auf die Spur zu kommen (mit Olympus Europa). Oder das Institut Naturwissenschaften, dessen Mathematikerin Evelyn Schirmer die geänderte Geometrie einer Schaufel für Dampfturbinen mit Hilfe einer Simulation berechnete (mit Siemens).
Erfolgreich stellte sich auch ein Kontakt heraus, der vor zwei Jahren, beim ersten HRW Transfer, geknüpft wurde: Die Westdeutsche Farbengesellschaft (Wefa aus Essen), Expertin für umweltfreundliche Wasserlacke, will auch für die Luft- und Raumfahrt arbeiten und entwickelte mit dem Institut Maschinenbau ein integriertes Qualitätsmanagement-System. Prof. Uwe Handmann (Institut für Informatik) wies vor allem die Gäste aus kleinen und mittleren Unternehmen auf öffentliche Fördermittel hin, mit denen neue Ideen unterstützt würden. Er stellte eine berührungslose Steuerung mittels Handgesten vor, die man etwa in Fahrzeugen einsetzen kann.