Mülheim. . Nach dem Streit zwischen Jung und Alt über die Geräuschkulisse haben sich in Mülheim-Dümpten die Wogen geglättet. Der SWB setzt auf Begegnungen. Die Menschen reden miteinander, jetzt aßen sie auch zusammen.

Christa van de Wetering gibt sich erleichtert: „Die Situation hat sich wirklich gebessert“, sagt sie. Es habe gute Gespräche gegeben. Die Probleme seien aus der Welt. In der Siedlung Auf dem Bruch, wo Senioren und junge Familien in Rufweite leben, scheinen sich die Wogen wieder geglättet zu haben. Die Menschen reden miteinander, gestern aßen sie auch zusammen. Der SWB als Vermieter der 60 Seniorenwohnungen hatte zu einem Nachbarschaftsfest geladen.

Unter hohen Bäumen saßen die Generationen bei Würstchen, Salat und Steak zusammen an langen Bierzelttischen. Auf solche Begegnungen setzt die Mülheimer Wohnungsbaugesellschaft. „Es ist wichtig, dass man gegenseitig Verständnis für andere Lebensbedürfnisse entwickelt, dass man erkennt, dass Rücksicht aufeinander wichtig ist“, sagt Nicole Schröder, Kundenbetreuerin beim SWB.

Senioren wollten vor allem Ruhe

Diese Rücksicht fehlte. Die Senioren wollten vor allem Ruhe, als nebenan die neue Siedlung für junge Familien mit Kindern entstand. Es wurde laut – früh, mittags, spät abends. Zu nächtlicher Stunde wurde auf der Straße gegrillt, die Kinder entdeckten auch die Wiesen der Seniorenanlage als Spielwiese, so manches soll zerstört worden sein. Irgendwann schrie man sich an. Der SWB lud zu einem Schlichtungsgespräch ein. Es habe gewirkt, sagt Christa van de Wetering. Immerhin: 150 Bewohner von beiden Seiten hatten sich zum Nachbarschaftsfest angemeldet. „Klar sind Kinder laut, müssen spielen, aber sie sollten eben auch lernen, Regeln zu beachten – wie alle“, sagt eine Bewohnerin.

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Es ist das erste Nachbarschaftsfest aus diesem Grund, das Mülheims größter Wohnungsanbieter veranstaltet hat. Klassische Mieterfeste dagegen werden seit drei Jahren regelmäßig durchgeführt, so drei, vier im Jahr, berichtet Christina Heine, Sprecherin beim SWB. Es soll das Kennenlernen fördern, den Zusammenhalt auch irgendwo stärken.

Mehr-Generationen-Wohnen im Viertel

Auf dem Bruch hat der SWB mit der Neubausiedlung quasi ein Mehr-Generationen-Wohnen im Viertel bekommen, ein vielfach begehrtes und angestrebtes Wohn-Modell, an dem, so Nicole Schröder, aber auch dauerhaft gearbeitet werden müsse. In Dümpten sieht man sich auf einem guten Weg.