Mülheim. Dabei hatten die Sozialdemokraten darauf gedrungen, dass an diesem Tag der Wahlkampf ausgesetzt wird. Das habe sich nur auf die Ruhrpromenade bezogen, kontern sie spitzfindig die Kritik ihrer Kontrahenten.

Die SPD hätte man mit einem Infostand in der Innenstadt eigentlich am wenigsten erwartet. Wollte sie doch die Innenstadt für diesen Tag drei Wochen vor der Kommunalwahl zur wahlkampffreien Zone erklären und das per Selbstverpflichtung, die die anderen Parteien unterschreiben sollten. Und es waren nicht irgendwelche Sozialdemokraten, die am Kurt-Schumacher-Platz, gleich neben der Sportbühne ihr schwarzes Wahlkampfmobil parkten und ihren Infostand aufbauten, sondern die erste Garde: Fraktionschef Dieter Wiechering, Margarete Wietelmann, Constantin Körner und natürlich auch Richard Luckau, der das Wahlkampfabkommen mit den anderen Parteien ausgehandelt hatte.

CDU-Ratsfrau Ramona Baßfeld wollte ihren Augen kaum trauen und war sichtlich verschnupft, als sie die ersten Helfer der SPD beim Aufbau sah, denn die Formulierung im Wahlkampfabkommen unter Punkt 8 ist eindeutig: „Bei der Veranstaltung der Stadt Mülheim am 11. Mai „Promenadenfest“ werden keine Wahlkampfaktivitäten durchgeführt.“ Auch Cevat Bicici vom Bündnis „Wir aus Mülheim“ sprach Wiechering an. Die Genossen reagierten darauf mit Spitzfindigkeit. „Es sollte ja nur an der Ruhrpromenade keine Parteiwerbung erfolgen. Hier sind wir ja beim Tag des Sports.“ Ob man darunter Fairplay verstehen kann? Droht nach dem Hick-Hack um Plakate an der Promenade etwa ein neuer Streit? Mann darf nicht kleinlich sein, meinte schon vor einigen Wochen CDU-Kreisvorsitzender Andreas Schmidt. Kommunalwahlen 2014