Mülheim-Styrum. . Vom Ringen über das Turnen bis zum Hip Hop: Beim „Styrumer Sporttag für kleine Leute“lernten Vorschulkinder das Angebot der Styrumer Vereine kennen. Die Stadt, Sportservice und Sportbund sowie natürlich die Clubs wollen mehr Kinder als bisher für Bewegung begeistern.

In der Turnhalle an der Von-der-Tann-Straße geht es richtig rund. Da wird gerannt, gehüpft, gedribbelt und getanzt. Der „Styrumer Sporttag für kleine Leute“ soll die 145 Vorschulkinder aus dem Stadtteil in Bewegung bringen. „In Styrum gibt es acht Kindertagesstätten und sieben Sportvereine – und die sollen heute miteinander Kontakt knüpfen“, sagt Dr. Michael Maas, Stadtteilkoordinator im Bildungsnetzwerk Styrum. Er weiß auch: „Das Sportangeboten für Fünf- bis Siebenjährige im Stadtteil ist groß. Es wird aber noch zu wenig wahrgenommen.“

17 Trainingsgruppen der Styrumer Vereine richten sich speziell an Mädchen und Jungen ab 5. Das Spektrum reicht dabei von Fußball und Turnen über Hip Hop und Handball bis zu Judo oder Ringen. Damit die Kleinsten mal testen können, welcher Sport ihnen gefallen könnte, sind viele Trainer und Übungsleiter zum Sporttag gekommen. Sie spielen mit den Kita-Kindern, zeigen ihnen grundlegende Bewegungsabläufe ihrer Sportart. Auf der Ringer-Matte des KSV Mülheim Styrum etwa toben sich zwölf Knirpse begeistert bei einem Aufwärmspiel aus. Jugendtrainerin Svenja Stapper hofft hier und heute Nachwuchs für ihre Kindergruppen zu rekrutieren. „Ringen können auch schon kleine Kinder lernen. Ich selber habe mit 6 Jahren begonnen“, berichtet sie. Andere Vereinsvertreter laden die Kids auf Bewegungsparcours, zur Luftballon-übers-Netz-Partie auf die Judo-Matte oder zum Gruppentanz ein.

Motorische Defizite bei Kindern

Einen Styrumer Sporttag gab es bereits im letzten Jahr - da aber für Leute von 5 bis 16 Jahren. „Diesmal konzentrieren wir uns auf die Vorschulkinder, wollen sie für den Sport begeistern und ihren Eltern Gesichter hinter Vereinsnamen zeigen. Denn die Eltern müssen ihre Kinder anmelden und zur Bewegung motivieren“, erklärt Sportdezernent Ulrich Ernst. Bei nicht wenigen Kids, speziell in sozial benachteiligten Vierteln, erkenne man motorische Defizite, die es abzubauen gelte. Denn: „Sportliche Betätigung trägt zur Gesamtentwicklung eines Kindes bei.“

Das bestätigt Birgit Bormann, Erzieherin im Familienzentrum St. Mariä Rosenkranz. Ihre Kita setzt daher auf Bewegungsprojekte und schon länger auf Kooperationen mit örtlichen Sportvereinen. Fußball, Tanzen, Schwimmen oder Handball durften die Schützlinge schon ausprobieren. (Für Mütter gibt’s einen Walking-Kurs.) Ein Engagement, das Mülheimer Sportservice und Sportbund begrüßen.

Die Kinder in der Von-der-Tann-Halle haben längst gemerkt, dass Sport Spaß macht. Nina (6) hat schon Turnen, Ballspielen und Ringen getestet. „Am liebsten klettere ich“, sagt sie. Bald im Verein?