Heiligenhaus. . Lott-Jonn-Pilotaktion im Heiligenhauser Familienzentrum Nonnenbruch will Eltern auf die Bedeutung von Bewegung für die kindliche Entwicklung aufmerksam machen. Es werden Anregungen für zu Hause mitgegeben.

An diesem Tag ist alles anders als gewohnt in der Kindertagesstätte Familienzentrum im Nonnenbruch. Kinder bauen Türme und Häuser aus Schwämmen oder entwerfen Figuren aus Wäscheklammern. Die Eltern machen mit, schauen zu oder informieren sich bei Ingrid Rössler, Lott-Jonn-Mitarbeiterin mit dem Schwerpunkt U3 im Kreisgesundheitsamt.

„Mit dieser Aktion möchten wir die Eltern auf die besondere Bedeutung von Bewegung für die kindliche Entwicklung aufmerksam machen“, erläutert Ingrid Rössler die bewegte Elternveranstaltung. Bewegung ist die erste und wichtigste (Körper-)Sprache, über die Kinder ihren Körper und ihre Umwelt kennenlernen. Durch das Begreifen von verschiedenen Materialien lernen sie etwas über deren Beschaffenheit und Funktionen. Sie sammeln Wissen darüber, wie die Welt, die Personen und sie selbst funktionieren.

Für viele Eltern ist das bewusste Hinschauen auf das zunächst nutzlos erscheinende Spielen mit Alltagsmaterialien des Kindes ein Aha-Erlebnis. Sie sehen, wie bei der Beschäftigung mit Kartons Kinder auf spielerische Weise Kenntnisse über sich selbst (wo passe ich hinein oder durch) oder über die Eigenschaften des Materials (ist es fest, geht es kaputt, wenn man darauf klettert) erlangen.

Am Ende der Informationsveranstaltung waren auch die Erzieherinnen Olga Hatzenbühler und Ewa Skibinski vom Familienzentrum im Nonnenbruch von dieser anderen Form der Elternveranstaltung begeistert. Beide möchten nun solche Aktionen in regelmäßigen Abständen im Familienzentrum durchführen. Damit möglichst viele Eltern und auch Erzieherinnen an der Infoveranstaltung teilnehmen, wurden die verschiedenen Bewegungsstationen im Eingangsbereich der Kindertagesstätte während der Hauptabholzeit aufgebaut. Besonderer Wert wurde auf den Einsatz von einfachen Alltagsmaterialien gelegt – als Anregung für zu Hause.

Zudem wurden die Eltern ermutigt, mit ihren Kindern möglichst viele Wege zu Fuß zurückzulegen und in die Natur zu gehen, damit diese ganz nebenbei auf Mauern balancieren, Treppen steigen oder das Muster von Pflastersteinen zum Hüpfen benutzen und damit viele Wahrnehmungs- und Bewegungserfahrungen sammeln. Dies ist gleichzeitig gezielte Vorbeugung von Kinderunfällen, die oft auf mangelnde Bewegungserfahrungen zurück zu führen sind.

Damit die Idee Schule macht, werden die Nonnenbrucher Erzieherinnen beim Netzwerktreffen aller Lott-Jonn-Kitas am 7. Mai über ihre Erfahrungen berichten.