Mülheim. Der Nobelpreisträger Karl Ziegler und seine Frau Maria trugen hochkarätige Bilder zusammen. 116 Werke der Stiftung finden sich im Mülheimer Kunstmuseum. Michael Kuhlemann betreut die Sammlung zur Kunst des Expressionismus und klassischen Moderne und freut sich über die Begeisterung des Publikums.

Mit insgesamt 34.969 Besuchern avancierte August Macke zum Publikums-Magnet und hatte schon Ende April die Besucherzahl eines ganzen Jahres im Kunstmuseum übertroffen. Eine Glanzlicht-Ausstellung, die auf die ganze Stadt ausstrahlte, in Kooperation mit der Stiftung Sammlung Ziegler. Kurator Dr. Michael Kuhlemann ist froh und „ein wenig stolz darauf, dass meine Arbeit so schöne Früchte getragen hat und die Stiftung Sammlung Ziegler einen überregional wahrgenommenen Beitrag zum Mülheimer Kulturleben leisten konnte“. Herzstück der Schau war der bedeutende Mülheimer Macke-Werkblock mit insgesamt 15 Arbeiten.

Bei zahlreichen Führungen hat sich Kuhlemann besonders darüber gefreut, „wenn der Funke bei den Besuchern übergesprungen ist“. Vielfach sei der Wunsch geäußert worden, nach Mülheim zurückzukommen und sich die ständige Sammlung noch einmal in Ruhe anschauen zu wollen. „Das ist vielleicht die schönste Bestätigung.“ Der Kunsthistoriker ist Betreuer der Sammlung, sitzt im Vorstand der Stiftung. Während die Mülheimer Macke-Bilder derweil bei einer Ausstellung in Hannover auf Wanderschaft sind, gibt es in der Sammlung Ziegler im Kunstmuseum noch etliche spannende Arbeiten zu entdecken. Wenngleich der Schwerpunkt auf Werken von Emil Nolde, Franz Marc, Lyonel Feininger, Erich Heckel, Alexej Jawlensky und Paul Klee liegt, sind zahlreiche weitere Künstler vertreten. Darunter berühmte Bilder, die viele nur von Karten und Kunstdrucken kennen.

Hochkarätige Sammlung aufgebaut

Seit den späten 1950er Jahren baute der Mülheimer Chemiker und Nobelpreisträger Karl Ziegler (1898 - 1973) zusammen mit seiner Frau Maria die hochkarätige Sammlung zur Kunst des Expressionismus und der klassischen Moderne auf, die zu den bedeutendsten der Region zählt. Bei Ankäufen ließ sich das Paar selten beraten, vertraute lieber der Intuition und gab den eher hellen und intimen Bildern den Vorzug. „Ausschließlich die Freude am Schönen war jeweils der Anlass zum Erwerb der uns umgebenden Kostbarkeiten“, sagte Karl Ziegler einmal.

Seit 2012 sind alle 116 Werke der Stiftung im Kunstmuseum untergebracht. Dabei setzen die Ziegler-Nachfahren, die in Deutschland verstreut leben, den stillen Gestus fort, erläutert Kuhlemann, „um Bilder mit der Öffentlichkeit zu teilen, muss man nicht daneben stehen“.