Mülheim-Speldorf. . Rund um das Raffelbergviertel wurden mehrere Autos aufgebrochen, die Navigationsgeräte gestohlen. Die Polizei bleibt dabei: keine Serie, keine signifikante Häufung. Das Auto einer Familie wurde innerhalb weniger Monate zwei Mal aufgebrochen.

Von aufgebrochenen Autos im Raffelbergviertel, aus denen unter anderem Navigationsgeräte gestohlen worden waren, berichteten wir zu Beginn des Monats. Ein Anwohner der Ahornstraße, der selbst zu den Geschädigten gehörte, befürchtete eine Serie, was die Polizei damals verneinte.

Inzwischen hat sich eine Familie gemeldet, die auf der anderen Seite der Duisburger Straße wohnt, auf der Saarner Straße. Auch bei ihnen wurde Ende März das Auto, ein BMW der 5er-Reihe, aufgebrochen, und der Bordcomputer gestohlen. Besonders ärgerlich: Die Diebe bedienten sich schon zum zweiten Mal. Und hinterließen wieder einen Schaden, den die Betroffenen auf 6500 € schätzen. Das erste Mal schlugen die Täter Ende November zu, laut Angaben der Familie damals auch bei Nachbarn, die ein Auto desselben Typs besitzen.

Sechs Pkw-Aufbrüche in drei Wochen

Dass dies den Betroffenen wie eine Serie vorkommen muss, kann die Polizei nachvollziehen, bleibt aber bei ihrer Aussage: „Keine Serie, nicht einmal ein Brennpunkt“, sagte Polizeisprecher Peter Elke auf Anfrage. Seit dem 20. März bis zum 10. April seien im Bereich des Raffelbergviertels sechs Pkw aufgebrochen worden, so die Polizei auf Anfrage, nicht nur BMW-Fahrzeuge, sondern auch ein VW und ein Mercedes. Sechs Pkw-Aufbrüche in drei Wochen sieht die Polizei nicht als eine signifikante Häufung an, so ärgerlich das im Einzelfall sicher auch ist. „Zwei Autos pro Woche“, betonte Elke, „sind zwei zu viel.“ Aber eben kein Brennpunkt.

Und von einer Serie spricht die Polizei erst dann, wenn es sich um die gleichen Täter handelt, erläutert Elke. „Das sieht nicht danach aus.“ Die Art der Durchführung lasse den Schluss zu, dass „es sich wohl um hoch spezialisierte Täter handelt“, die es vor allem gezielt auf Navis oder auch Airbags abgesehen hätten, die sie in sehr kurzer Zeit fachmännisch ausbauten.

Ähnliche Situation in anderen Stadtteilen

Mobile Tätergruppen werden oft dafür verantwortlich gemacht. Eine ähnliche Situation beobachte die Polizei auch in anderen Stadtteilen, die in der Nähe von Autobahnauffahrten liegen, so Peter Elke, also etwa auch in Saarn/Selbeck (A 52/3) oder in Dümpten und Styrum (A 40).

An Ausfallstraßen, die zu Autobahnen führen, hat die Polizei bei den letzten beiden Großkon­trollen auf der Suche nach mobilen Tätern ihre Kräfte konzentriert, denn Schnellstraßen nutzen überregional aktive Diebe für ihre Flucht.

Zahl aller Kfz-Delikte ist gesunken

Die Zahl aller Kfz-Delikte in ganz Mülheim ist vom Jahr 2012 bis zum Jahr 2013 von 1540 auf 1157 Fälle gesunken. Und auch im Jahr 2014 liege man an der Ruhr „auf einem guten Niveau“, so Peter Elke, eine auffällige Steigerung der Kfz-Taten gebe es hier nicht.

Das hilft den Geschädigten, darunter die Familie aus Speldorf, nicht weiter, die nun den zweiten großen Schaden innerhalb weniger Monate mit ihrer Versicherung regeln muss. Gesucht wird jetzt dringend eine Garage, damit es keinen dritten Auto-Aufbruch gibt.