Mülheim. Die Polizei hat einen Großeinsatz in Mülheim gefahren. Im großen Umfang hat sie am Dienstag Ausfallstraßen abgesperrt und Hunderte Fahrzeuge kontrolliert. Einbrecher wurden zwar nicht festgenommen, aber “hoher Kontrolldruck“ aufgebaut und ein anderweitig per Haftbefehl Gesuchter gefasst.
Bei Schwerpunktkontrollen in Mülheim hat die Polizei am Dienstag mit einem Großaufgebot mehrere Hundert Fahrzeuge kontrolliert. Ziel waren Einbrecherbanden. Obwohl in diesem Bereich kein Täter überführt werden konnte, zog Polizeisprecher Marco Ueberbach am Mittwochmorgen ein positives Fazit. "Wir sind sehr zufrieden und haben einen hohen Kontrolldruck aufgebaut, drücken mögliche Täter in Unsicherheit." Diese müssten jederzeit wieder mit Kontrollen rechnen.
Außerdem würden nun noch die kontrollierten Fahrzeuge ausgewertet, um "Muster und Strukturen von Einbrecherbanden zu erkennen". Eine Strafanzeige gab es wegen Besitzes von Rauschgift, eine wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis, sechs Kontrollierte standen am Steuer unter Drogeneinfluss und es gab zahlreiche Verwarngelder.
Viele Autofahrer hatten Verständnis
Von vielen Kontrollierten gab es Verständnis für die Aktion. Besuch an einer der Kontrollstellen: Die Ausfahrt Mülheim-Heißen aus Richtung Essen ist von der Polizei komplett abgeriegelt. Das sieht der Autofahrer aber erst, wenn er bereits von der A 40 abgefahren ist. Die zwei Fahrspuren sind geteilt, links steht ein Beamter mit Kelle, rechts rund 20 Kollegen mit mehreren Einsatzwagen. Um 16 Uhr ist alles installiert, und dann geht es los. Nach und nach werden Wagen herausgewunken. Die Autos halten an und werden nach der Begrüßung von den jungen Beamten um ihre Fahrzeug- und Ausweispapiere gebeten. Der Mülheimer Patrick Scharfenkamp gehört dazu. Er zeigt Verständnis, während er auf seine Papiere wartet: "Das muss ja auch mal sein, die machen nur ihren Job. Ich finde es gut, dass sich die Polizei mal zeigt", sagt der Mann.
Ein anderer junger Mann mit einem schweren Mercedes hat keinen Führerschein dabei. Er muss mit geschlossenen Augen und ausgestreckten Armen balancieren und ein paar Meter geradeaus gehen. Die Beamten sind überzeugt, er hat keine Drogen intus und kann seine Fahrt fortsetzen.
Recht viele Lieferwagen werden gestoppt
Je mehr Autos am Rand stehen, desto länger dauern die Kontrollen. Die Überprüfung der Papiere nehmen die Beamten entweder am Laptop, mit dem Diensthandy oder über Funk durch, die meisten Autofahrer dürfen nach kurzer Zeit mit einem "Schönen Feierabend"-Abschiedsgruß weiter fahren.
Auch interessant
"Der Kollege geht nach einem Tätermuster zum Schwerpunkt Wohnungseinbruch vor und achtet natürlich darauf, dass nicht zu viele Autos auf Überprüfung warten müssen", erklärt Pressesprecher Marco Ueberbach. Wie die Auswahlkriterien sind, wird nicht verraten, aber es werden recht viele Lieferwagen und große dunkle Wagen mit einem oder zwei jungen Männern im Fond herausgewunken. Auch Autos mit ausländischen Kennzeichen werden viele überprüft. Frauen passen scheinbar nicht ins Tätermuster.
Massives Polizeiaufgebot
Das massive Polizeiaufgebot war vom Dienstagnachmittag, 16 Uhr, bis in die Abendstunden rund um und in Mülheim unterwegs: eine komplette Einsatzhundertschaft, die Diensthundestaffel, Zivilkräfte, das zuständige Kriminalkommissariat und der Bezirksschwerpunktdienst BSD waren im Einsatz, unter Leitung des Polizeirates Thomas Funke von der Polizeiinspektion Mülheim.
Die konzertierte Aktion galt vorwiegend Banden, die sich auf Einbrüche spezialisiert haben. "Erfahrungen haben gezeigt, dass diese Banden in den Nachmittagsstunden und der dunklen Jahreszeit unterwegs sind. Deshalb führen wir diese Einsätze regelmäßig und häufig durch", so Ueberbach. "Täter sollen jeder Zeit damit rechnen, dass wir ein Auge auf sie haben", so der Polizeioberkommissar. "Wir halten den Druck aufrecht."