Mülheim. Während das Hilfsprojekt „Pit’s Project“ für Kinder von Peter-Torsten Schulz in immer mehr Länder geht, steht das Saarner Storch-Wahrzeichen auf der Kippe: Experten und Bürger sind nun angetreten, um den Turm zu retten. Denn Helfer werden dringend gesucht.

Mit seiner Botschaft der sehnsüchtigen Liebe, die niemals aufhört, fliegt Storch Georch weiter um die Welt und erobert die Kontinente. Nach rund 20 Ländern ist der Flattermann auf der Suche nach seiner Georgine gerade in Australien gelandet, wo das spielerische und fantasievolle Projekt von Peter-Torsten Schulz, genannt Pit, Kindern in Not zu helfen, ganz schön „klappert“. So ist eine „Träne“ aus Sydney frisch im Atelier des Künstlers am Klostermarkt eingetroffen – gemalt von einem Mädchen im Kindergarten. „So ein toll gemachtes Echo hab’ ich noch nie gehabt. Einfach anrührend“, sagt Pit.

Das Ziel: Nach der Liebesgeschichte in dem Bilderbuch „Georgine, wo bist du?“ soll irgendwann weltweit gespielt und gebastelt werden. Und gespielt wird bereits facettenreich, so hat die Oembergschule gleich ein ganzes Musical daraus gemacht. Je mehr Bücher in Deutschland verkauft werden, „desto mehr können wir in der Dritten Welt an Schulen und Waisenhäuser verschenken.“ Im Rahmen des Spiels basteln die Kinder auch Störche, die bei Ausstellungen in den Schulen dann verkauft werden. Hilfe zur Selbsthilfe. „Was mit dem Erlös geschieht, bestimmen Lehrer und Schüler gemeinsam.“

Storch Georch fliegt um die Welt

Die schönsten gebastelten Störche erwirbt Pit für seinen großen Traum: ein Museum für naive Kunst. Mehr als 300 Spielzeuge aus aller Welt hat er bereits gesammelt. Das seit langem geplante Museum soll es irgendwann einmal geben, „aber bitte nicht später als 2024“, sagt Pit, der kürzlich seinen 70. Geburtstag feierte. Doch solange es keine Investoren dafür gibt, liegt das Museums-Projekt auf Eis. „Vielleicht“, grübelt der sonst so humorige und erfolgreiche Macher, „habe ich mir zum ersten Mal etwas vorgenommen, was ich nicht schaffe“.

Storch Georch hat sich derweil u.a. in Afghanistan, Sri Lanka, Kenia, Kambodscha, Laos, Madagaskar Thailand und Venezuela ein kuscheliges Nest gebaut. „Dieses Jahr kommen noch die Länder in Westeuropa dazu“, erläutert Pit. Gewinnen konnte er auch den Deutschen Kinderverein Essen für die deutschlandweite Verbreitung des Spiels.

Zwei Varianten für den Storchenturm

Während der Storch munter weiter um die Welt flattert, steht sein Saarner Wahrzeichen auf der Kippe: Der marode gewordene Storchenturm in Saarn. „Ich kämpfe darum, ihn zu retten“, sagt Pit. Mit ihm sind Bürger und Experten angetreten, sein Überleben zu sichern. Darunter sind ein Baustatik-Ingenieur, ein Sachverständiger für Holzschutz und Holzschäden, Firmen wie Mannesmann&Vallourec, die Stahlprofile spendieren wollen, ein Gerüstbauer, die Friedrich Wilhelms Hütte, die helfen wollen, und Bürger, die sich engagieren, zählt Pit auf.

Wobei es zwei Varianten gibt, das Wahrzeichen zu erhalten: „Den Turm nicht mehr begehbar als Landmarke stehen zu lassen, die sich langsam begrünt“, erläutert er. Oder ihn zu sanieren und in seiner Ursprungsform als Aussichtsplattform wieder für Besucher zu öffnen.

Seit 2002 hält Georch Ausschau

Der Storchenturm wurde nach einer Idee von Peter-Torsten Schulz im Jahre 2002 als Saarner Wahrzeichen und begehbare Aussichtsplattform auf dem Kirmesplatz an der Mintarder Str. errichtet.

Georch wurde in einem beschäftigungspolitischen Projekt von 24 arbeitslosen Jugendlichen gebaut – in Kooperation mit der Stadt Mülheim, der Berufsbildungswerkstatt sowie weiteren Partnern.

Die Kosten für Variante A schätzt Pit auf 30.000 €, die begehbare Version auf rund 50.000 €. Klappern will jetzt der Storchenvater, Firmen abklappern und um Geld für die Rettung des Turmes bitten.