Mülheim.
Meisen, Buchfinken, Rotkehlchen und Co. dürfen sich freuen: Rechtzeitig vor dem Start ihrer Brutzeit reinigten die Mülheimer Vogelfreunde (MVF) am Sonntag im gesamten Witthausbusch die Brustkästen der Tiere. Rund 30 Stück hängen davon in dem Volkspark, die Vogelfreunde kümmern sich seit vielen Jahren um deren Reinigung und Wartung. Außerdem betreuen sie die Vogel-Volieren im Streichelzoo.
Immer vor Beginn der Brutzeit müssen die Nistkästen vom Mist des Vorjahres befreit und anschließend desinfiziert werden. „Sonst geht da kein anderer Vogel mehr rein“, erklärt Peter Raddatz, der Vorsitzende der Mülheimer Vogelfreunde. Mit seinen Helfern kümmerte er sich am Sonntag um jeden Kasten im Witthausbusch. Ein Mitglied der MVF hat diese vor mehr als 30 Jahren von Hand angefertigt. Zunächst hingen sie in Kocks Loch, seit einigen Jahren nun schon im Witthausbusch.
Tiere sind auf vom Mensch errichtete Niststellen angewiesen
Genutzt werden die Kästen von Höhlenbrütern, die ihrer Nester ansonsten in Astlöchern bauen würden – davon gibt es laut Raddatz allerdings nur wenige. Daher seien die Tiere auf die vom Mensch errichteten Niststellen angewiesen. „Ohne die Kästen würden die Vögel deutlich weniger brüten“, sagt Raddatz. Die Folge wäre eine kleinere Population der heimischen Singvögel.
Holt man die Kästen runter von den Bäumen und öffnet sie, lässt sich an der Art des Nestbaus erkennen, welcher Vogel dort gebrütet hat. Viel Moos lässt auf Meisen schließen, Lehmreste klaubt sich der Kleiber zusammen – daher stammt auch sein Name. Fast jeder Kasten wurde in der vergangenen Brutperiode genutzt. Wie wichtig die Reinigung ist, zeigt eine Entdeckung der Vogelfreunde: In einer der Behausungen lag ein toter Kleiber, andere Vögel hätten sie deshalb gemieden.
Damit die Kästen genutzt werden, ist auch die Höhe entscheidend: Denn hängen sie zu tief, ist die Gefahr groß, dass Katzen versuchen sich eine Meise als Mittagessen zu schnappen.