Mülheim. . Mülheim will den fortlaufenden Verfall seiner Straßen-Infrastruktur stoppen. In den Jahren 2014 bis 2018 kann das Amt für Verkehrswesen und Tiefbau mit 3 statt 2 Millionen Euro planen. Wir präsentieren, wo die Stadt in diesem Jahr tätig werden will, um Buckelpisten zu erneuern.
Die Stadt steckt in diesem Jahr eine Million Euro mehr in die Erneuerung von Straßen. Mit der Mittelaufstockung um 50 % hofft die Straßenbau-Abteilung den Negativtrend der vergangenen Jahre stoppen zu können. Der Anteil der mit deutlichen Mängeln behafteten Straßen hatte aufgrund des zunehmenden Investitionsstaus erheblich zugenommen.
Mülheimer Straßen, die eigentlich dringend einer grundlegenden Sanierung bedürften, führt das städtische Amt für Verkehrswesen und Tiefbau seit nunmehr zehn Jahren in einer sogenannten Rotliste. Insgesamt, so Straßenbau-Abteilungsleiter Andreas Pape, gibt es in der Stadt 5 Millionen Quadratmeter asphaltierte Straßenfläche. 2004 waren davon 19 % in der besagten Rotliste erfasst, 2009 schon 23,5 %, und bei der letzten Erfassung 2013 gar 27,6 %. Heißt: Mehr als jeder vierte Straßenkilometer ist dringend sanierungsbedürftig. Städtische Infrastruktur verfällt.
„Zähe Verhandlungen“
Geplante Straßenerneuerungen für das Jahr 2015
Bezirk 1: Auerstraße (Rheinische bis Bahnstr.), Eppinghofer Bruch (Steinkuhle bis Bahnbrücke), Körnerstraße (Brückstr. bis Verbindungsweg), Waterloostraße (Leuthen- bis Humboldtstr.), Leipziger Straße (Max-Halbach- bis Waterloostr.), Buschkante (Max-Halbach- bis Nollendorfstraße), Brunshofstraße (Windmühlen- bis Horbeckstraße), Virchowstraße (Robert-Koch- bis Semmelweisstraße), Von-Graefe-Straße (Brückstraße bis Spielplatz) und voraussichtlich Blumendeller Straße (Blücherstraße bis Haus-Nr. 116)
Bezirk 2: Oberheidstraße (Denkhauser Höfe bis Anne-Frank-Straße), Springweg (Mühlen- bis Gießerstraße), Heidkamp (Mühlen- bis Oberheistraße)
Bezirk 3: Markenstraße (Kölner Straße bis Oemberg), Hubertushöhe (komplett), Kirchstraße (Saarner bis Gotenstraße)
So konnte Amtsleiter Klaus-Dieter Kerlisch am Dienstag bei der Präsentation des Straßenbauprogramms 2014 nicht seine Freude darüber verhehlen, dass es seinem Fachamt „in zähen Verhandlungen“ mit dem Stadtkämmerer gelungen ist, eine Million Euro mehr für den Straßenbau lockerzumachen, nachdem seit der letzten Sparrunde schon 0,5 Mio. Euro im Feuerwehrtopf für kleinere Ausbesserungen fehlen. Auch das Rechnungsprüfungsamt hatte zuletzt beklagt, dass Mülheim zu wenig in den Erhalt der Straßeninfrastruktur investiert.
Im Straßenbauprogramm 2014 sind insgesamt 17 Straßen gelistet, die in diesem Jahr – je nach Zustand – mal mehr, mal weniger grundlegend erneuert werden sollen (siehe Grafik). Auf den Punkt genau hat das Fachamt die vorhandenen 3 Mio. Euro verplant. „Wir hoffen“, so Kerlisch, „dass wir damit den negativen Trend zumindest stoppen können.“ Gleichwohl weiß die Straßenbau-Abteilung: Um alle Mülheimer Straßen einmal in 50 Jahren grundlegend erneuern zu können, müsste die Stadt in jedem Jahr rund 10 Mio. Euro in die Hand nehmen.
Großinvestition Tourainer Ring/Klöttschen
Diese Summe erreicht die Stadt auch nicht unter Berücksichtigung der größeren Straßenbaumaßnahmen abseits des Bauprogramms. Hier will die Stadt in diesem Jahr die Friedhof- und Heerstraße in Speldorf angehen, dazu den Schürenkamp (Winkhausen) und die Stolper Straße (Mellinghofen). Dazu soll im Herbst der große Umbau am Tourainer Ring und am Klöttschen in Eppinghofen starten, wenn für das Zehn-Millionen-Euro-Projekt endlich Fördermittel des Landes fließen.