Mülheim. Zauberhafte Ballett-Aufführungen der Tanzschule Step by Step erlebten die Besucher in der Stadthalle. Geboten wurde ein modernes Thema. Verpackt in eine fantasiereiche Geschichte und umgesetzt in einen dreistündigen Traum für Auge und Ohr.
Märchen werden so lang lebendig sein, wie es Erzähler gibt - Zuhörer gibt es immer. So wie am letzten Sonntag, als Anke Lachmann und ihre Tanzschule Step by Step mit zwei zauberhaften Aufführungen sowohl die Erzähler - 180 Tänzerinnen von klein bis groß - wie auch Zuschauer gleichermaßen in die Welt des „vergessenen Märchenwalds“ entführte.
Den Rahmen des Balletts bildet eine Geschichte um einen insolventen Märchenwald, der zugunsten von neuzeitlichen Figuren wie Batman und Avatar einem schrillen Funpark weichen soll. Doch die Waldfee, der Teufel mit den drei goldenen Haaren, die Prinzessin auf der Erbse und alle anderen Märchenfiguren kämpfen um ihre Daseinsberechtigung – um sich schlussendlich mit ihren Konkurrenten der Neuzeit zu versöhnen und ein friedliches Miteinander zu leben. Ein höchst modernes Thema!
Dreistündigen Traum für Auge und Ohr
Verpackt in eine fantasiereiche Geschichte und umgesetzt in einen dreistündigen Traum für Auge und Ohr: Allem voran rund 35 kleine und ebenso feine Choreografien, angefangen bei den vierjährigen Ballettkindern über jugendliche Step-, Jazz-, Hip Hop-, Spitzentanz- und Modern Dance-Klassen bis hin zu Erwachsenen. Die Tänze verzaubern doppelt, weil alle Tänzerinnen in kreative und handgeschneiderte Kostüme gehüllt sind, mit hübschen Accessoires und stimmigen Requisiten (Kissen mit grüner Erbse, Honigtöpfe, Rotkäppchen-Körbchen etc.).
Die Szenerie ist eingebettet in eine liebevoll gestaltete Waldszene als Bühnenbild, die mit Lichteffekten gut durchdacht an „gute“ und „böse“ Stimmungen angepasst wird. Als zweite tragende Säule: die Musik, die abwechslungsreicher kaum sein kann. Da drehen sich weite Röcke zu Walzerklängen und höfischer Musik, trippeln Kinderfüße zu Operettenmelodien, da steppen und schleichen Figuren zu Pop oder „minimal“ music.
Ein völlig hingerissenes Publikum hat mit reichem Beifall Dank gesagt für ein so wundervolles Erlebnis.
