Mülheim-Speldorf. Vor rund zehn Jahren plante die Stadt Duisburg einen Autohof mit Glücksspielcenter am Kreuz Kaiserberg. Doch ob und wie das umstrittene Projekt umgesetzt wird, steht in den Sternen. Der Investor, die PSM Projekt-Service, kommt seit einem Jahr seinen Pflichten nicht nach und ist nicht zu erreichen.

Kein Aprilscherz: Am 1. April wird es zehn Jahre her sein, dass der Duisburger Stadtrat das Bebauungsplanverfahren für einen Autohof am Kreuz Kaiserberg in Gang gesetzt hat. Wie und ob überhaupt das vor allem in Speldorf umstrittene Projekt umgesetzt wird, steht aber auch im Jahr 2014 in den Sternen, zumal der Investor zu umfassenden Planänderungen gezwungen ist. Bis heute ist er diese der Stadt Duisburg schuldig geblieben. Es scheint, als sei der Projektentwickler auf Tauchstation.

Als „Glücksspielcenter mit Autobahnanschluss“ war das Projekt bei Kritikern verschrien, schließlich war anfangs ein Entertainment-Center mit 48 Spielautomaten geplant, dazu aber nur 80 Lkw-Stellplätze, die ja eigentlich der Sinn sein sollten bei dem Bau eines Autohofes. Das Glücksspielcenter, immerhin, ist mit der neuen Gesetzeslage Geschichte. Es dürfen vor Ort nur noch maximal zwölf Geräte aufgestellt werden. Gleichzeitig wurde aber im September 2013 offenkundig, dass die Stellplätze für Lkw von 80 auf 50 und die für Pkw von 121 auf 66 reduziert werden sollten.

Stadt Duisburg ist in Wartestellung

Das, so Kritiker Bernd Landfermann aus Speldorf, sei wohl kaum noch zweckmäßig für einen Autohof an diesem viel befahrenen Drehkreuz von A 40 und A 3. Es sollte noch ein Gebäude für Tankstellenshop und Restaurant gebaut werden, dazu ein Fast-Food-Restaurant, Autoservice-Stationen und an der Carl-Benz-Straße ein Zwei-Sterne-Hotel mit rund 60 Zimmern und Veranstaltungsräumen. Aber was wird daraus? Die Stadt Duisburg ist in Wartestellung.

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Der Investor, die PSM Projekt-Service Middendorp aus dem niedersächsischen Salzbergen, arbeite noch an den Änderungen in der Planung, hieß es. „Wann er sie vorlegen wird, ist für uns nicht einzuschätzen.“ Der Investor selbst ist nicht zu erreichen, weder per Mail noch telefonisch. Die Firmen-Website bietet seit Längerem nur mehr eine Willkommensseite, einziger Hinweis: „Unsere Internetseiten werden momentan aktualisiert.“

Noch immer hat die Gesellschaft keinen Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2012 veröffentlicht, über ein Jahr ist sie hier ihrer gesetzlichen Pflicht hinterher. Immerhin: Dem Unternehmen wird auch heute noch eine gute Bonität attestiert, ein Inkasso-Fall ist nicht bekannt.

Duisburg hält an Fortgang des Verfahrens fest

Bei der Stadt Duisburg glaubt man noch an den Fortgang des Verfahrens. Wenn PSM einen neuen Planentwurf vorlege, der auch ein Verkehrs- und Lärmgutachten beinhalte, heißt es, werde die langwierige Geschichte fortgeschrieben. Dann können Kritiker bei einer weiteren Offenlage der Pläne erneut ihre Anregungen und Einwände vorbringen. Rund 80 solcher Eingaben hatte es bereits im Sommer 2011 gegeben.