Mülheim.

Verloren und vergessen: Im städtischen Fundbüro warten viele Dinge, die offenbar niemand vermisst. Möglicherweise kann sie jemand anderes gut gebrauchen. Das Ordnungsamt bereitet die zweite Internetversteigerung vor: Am 27. Februar kann man sich schon einmal ansehen, worauf es sich möglicherweise zu bieten lohnt. Einen Monat später beginnt dann die Auktion.

Die erste Versteigerung vor zwei Jahren erfolgte als Maßnahme des Haushaltssicherungskonzeptes, um Geld in die Stadtkasse zu spülen. Daniela Spliethoff ist derzeit damit beschäftigt, die Fundsachen zu sichten, denn nicht alles ist geeignet: „Ein gewisser Wert muss schon da sein“, sagt die Frau vom Fundbüro. Sonst bietet ja womöglich keiner. Rund die Hälfte der Fundsachen, schätzt sie grob, könnten in die Versteigerung gehen. Artikel wie Uhren, Schmuck und Handys sind darunter, „hier und da vielleicht auch mal eine gute Brille“, ergänzt sie. Und Fahrräder, die wieder den Hauptteil der Versteigerung ausmachen werden.

Drahtesel noch im Keller des ehemaligen Polizeipräsidiums

44 waren es vor zwei Jahren. Derzeit lagern die gefundenen Drahtesel noch im Keller des ehemaligen Polizeipräsidiums. Aber auch da muss noch kontrolliert werden, was überhaupt gut genug ist für eine Versteigerung – oder doch besser gleich ins Altmetall wandert. Wobei ein fehlendes Pedal oder eine defekte Kette sicher kein Hinderungsgrund für eine Versteigerung sein sollten. „Mindestens 30 Räder werden es schon sein“, schätzt Frau Spliethoff.

Doch letztlich entscheidet das Unternehmen, das die Online-Auktion für die Stadt durchführt, was in die Versteigerung kommt. Es werden nicht nur einzelne Teile versteigert, sondern auch Pakete zusammengestellt, etwa mehrere ältere Handys oder mehrere Schmuckstücke.

Artikel ab 27. Februar im Netz

Am 27. Februar werden die Artikel samt Bild und einer kurzen Beschreibung im Netz zu sehen sein, die Online-Adresse wird dann kurzfristig bekannt gegeben.

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Die Versteigerung funktioniert wieder „rückwärts“ nach dem „Count-Down“-Prinzip: Der Artikel wird mit einem Startpreis angeboten, der während des Aktionszeitraums in regelmäßigen Abständen sinkt. Interessierte können dann jederzeit zugreifen, wenn der Preis erreicht ist, den sie sich vorstellen. 91 Artikel wurden vor zwei Jahren online versteigert, und nur ein Käufer hat damals seine Ware nicht abgeholt. Rund 3500 Euro sind erlöst worden, rund die Hälfte blieben der Stadt als Einnahmen, denn die Online-Auktionsfirma musste ja auch bezahlt werden.

Auf eines sollten interessierte Bieter allerdings auch diesmal nicht warten: „Wir haben“, sagt Daniela Spliethoff, „keinen einzigen Schirm hier.“