Mülheim. .

Nicht nur in Broich wächst der Unmut über fehlende Plätze für Anwohner. Auch in der Innenstadt sind derartige Klagen vermehrt zu hören. Anwohner Thilo Tewes etwa empört sich: Mit dem Parkverbot an der Ruhrstraße werde den Bürgern eine der letzen kostenfreien Parkmöglichkeiten genommen.

„Seit heute ist die Straße komplett beschildert mit Parkverboten.“ Anwohnerparkausweise gebe es nicht. „Wo soll man denn sein Auto noch lassen, wenn man in der Innenstadt lebt“, fragt Thilo Tewes genervt.

Es besteht kein Anspruch auf kostenfreien Parkplatz

Eine Bekannte, ebenfalls im Zen­trum wohnend, habe ihr Auto sogar mittlerweile verkauft, weil die Parksituation in der Stadt so schwierig geworden sei, berichtet Tewes und wundert sich, dass die Ruhrstraße, als ungenutzte Straße nicht zum Parken freigegeben werde.

„Wir haben Verständnis für die Anwohner, aber das ist das Problem in den meisten Innenstädten. Einen Anspruch auf einen kostenfreien Parkplatz hat niemand“, sagt Stadtsprecher Volker Wiebels und betont, dass es in Mülheim genug Parkplätze gebe, natürlich nicht vor jeder Haustür und in Wohnungsnähe.

Die Stadt ist gehalten, die Parkplätze in der Innenstadt zu bewirtschaften. So hat es die Politik beschlossen. Wer möge, könne sich Dauerparkplätze im Parkhaus oder in der Tiefgarage mieten, heißt es.

Anwohnerparkausweise abgelehnt

Anwohnerparkausweise, wie es sie etwa in der Nachbarstadt Essen gibt, hat der Stadtrat einst per Grundsatzentscheidung abgelehnt. Nur einmal zu Müga-Zeiten wurde dies temporär in Broich aufgehoben.

Auch die Parksituation an der Heinrich-Melzer-Straße ändert sich: „Als Stadt sind wir gehalten, dass der Verkehr sicher abläuft“, so Wiebels. Anfang November werde man den Bauzaun, der jetzt quer über die Ruhrstraße gehe, vorziehen bis zur Einfahrt Heinrich-Melzer-Straße und somit die Straße für den Autoverkehr sperren – auch um Platz für die zukünftige Ruhrbania-Baufeld II-Baustelle zu schaffen.

Autofahrer würden direkt in die Heinrich-Melzer-Straße ­geleitet, die dann für den Zweirichtungsverkehr geöffnet werde. „Am Ende der Heinrich-Melzer-Straße wird es eine Wendemöglichkeit geben“, so Wiebels. „Uns ist bewusst, dass dafür Parkfläche für ungeordnetes Parken entfällt“, aber ungeordnetes Parken berge auch Gefahren. Auch Mitarbeiter der Stadt seien angehalten, falls nötig, sich private Parkmöglichkeiten zu suchen.