Mülheim. Mit dem neuen Fünf-Euro-Schein kamen auch die Probleme an den Automaten in Mülheimer Forum. Den Einzelhandel und Parkhausbetreiber kostete die Umstellung viel Geld und verlangte von den Kunden Geduld. Im September gibt die EZB den neuen Zehn-Euro-Schein heraus - Das Forum sieht sich gut vorbereitet.

Nach der Automatenumstellung ist vor der Automatenumstellung. Die neuen, schwieriger zu fälschenden Euro-Banknoten bringt die Europäische Zentralbank nicht auf einen Schlag, sondern offensichtlich im Jahresrhythmus in Umlauf. Als der neuer Fünfer im vergangenen Mai eingeführt wurde, hatten Kunden mit vielen Automaten Probleme, weil diese die neuen Geldscheine nicht akzeptieren wollten. Die aufwändige Umstellung war erst Monate später möglich. Im Forum kostete sie 7500 Euro und ging bereits im Juni über die Bühne, in den städtischen Tiefgaragen werden just in diesen Tagen die letzten Automaten umgestellt.

Auf den neuen Zehn-Euro-Schein fühlt sich Joachim Exner, Leiter der Betriebe der Stadt und damit zuständig für die Tiefgarage, aber gut vorbereitet. Wenn am 23. September der neue Zehner kommt, seien dafür keine aufwendigen Umbauten wie für den Fünf-Euro-Schein erforderlich. Jetzt müsse nur eine neue Software aufgespielt werden. „Das kann per Fernwartung mit einem Knopfdruck passieren“, ist sich Exner sicher. Ob das mit 20-Euro-Scheinen im nächsten Jahr so problemlos funktioniert, kann er dagegen nicht sagen.

Forum plant neues System

Eine Umstellung der bestehenden Automaten strebt das Forum gar nicht mehr an. Für die drei Ausfahrten und fünf Parkscheinautomaten ist die Einführung eines ganz neuen Systems vorgesehen. Das bestehende ist inzwischen über 20 Jahre alt und unter anderem nicht dazu in der Lage, eine Zahlung per Kredit- oder Geldkarte zu ermöglichen. Dies soll das neue System, für das gerade die Ausschreibung läuft, noch in diesem Jahr ermöglichen und noch weiteren Service ermöglichen: Monatskarten ausgeben oder Gutscheine akzeptieren. Kostenpunkt für das neue System: rund 200.000 Euro.

Für einen Lebensmittelgeschäft wie Edeka im Forum, ist eine solche Einführung eines neuen Geldscheins ein besonderes Ärgernis, denn hier schiebt der Kunde an der Kasse sein Geld direkt in einen Automaten. „Die Umstellung auf den neuen Fünfer war sehr aufwendig und kostenspielig“, sagt Heinz-Wilhelm Paschmann. Die Systemumstellung habe für den einen Standort einen fünfstelligen Betrag gekostet.

Scheine vom ersten Tag akzeptieren

Wichtig für den Händler wie die Kunden ist es, dass die neuen Scheine vom ersten Tag an akzeptiert werden. Werde ein neuer Schein nicht erkannt, werde er als Falschgeld wahrgenommen und gelange in eine separate Kassette, die die Kassiererin nicht öffnen könne, sondern nur ein Mitarbeiter der Landeszentralbank. Und Ware nicht rauszugeben, obwohl der Kunde liquide ist, aber nur zu aktuelle Scheine in der Tasche hat, das ist wohl der schlimmste Fall, den sich ein Händler vorstellen kann.

Vielleicht wird es aber für den Lebensmittelhändler ja genauso einfach wie für die Sparkasse. „Wir haben vorgesorgt und unsere Automaten schon bei der Einführung des neuen Fünf-Euro-Scheins auf die folgenden Scheine umgestellt“, sagt Sprecherin Jennifer Rousseau. „Für uns läuft also prinzipiell einfach alles so weiter.“ Selbstverständlich werde aber vor dem 23. September noch ein Testlauf erfolgen.