Mülheim.

Dass die EU-Kommission die Einführung des europäischen Zahlungssystems „Sepa“ (Single Euro Payments Area, d. h. Einheitlicher Euro-Zahlungsverkehrsraum) jetzt vom 1. Februar bis auf den 1. August verschieben will, erfreut die Sparkasse nicht. Denn nun bleibt den Geldinstituten der Umstellungsprozess auf die langen Kontonummern noch ein halbes Jahr länger erhalten.

Sparkassensprecher Frank Hötzel: „Wir waren optimistisch, dass wir bis zum 1. Februar in die Nähe von 100 Prozent gekommen wären“. Rund zwei Drittel der betroffenen Sparkassenkunden – Firmen und Vereine – hätten die notwendigen vertraglichen Vereinbarungen bereits vorgelegt, so Hötzel.

Umstellung nicht vor sich her schieben

Er appelliert an die noch Säumigen, die Umstellung nun nicht auf die lange Bank zu schieben. Gerade Vereine, die nur einmal im Jahr zu Jahresbeginn ihre Mitgliedsbeiträge per Lastschrift einzögen, hätten durch das Verschieben nichts gewonnen: „Im Jahr 2015 haben sie dasselbe Problem wie jetzt“, betont Frank Hötzel. Und wären möglicherweise nicht liquide, weil die Mitgliedsbeiträge nach der Sepa-Umstellung von den Banken ja nicht mehr mit den alten Lastschriften abgebucht werden können. „Das kann“, warnt Hötzel, „für Vereine existenziell sein.“

Wie berichtet, gibt es im europäischen Zahlungsverkehr künftig einheitliche Regelungen für Überweisungen und Lastschriften. Dabei ersetzt die IBAN („International Bank Account Number“) die Kontonummer und ein BIC („Bank Identifier Code“) die Bankleitzahl. Wobei sich für Privatkunden bei bestehenden Lastschriften nicht viel ändert. Aber ab dem Stichtag können auch Privatkunden nur mit IBAN und BIC Überweisungen tätigen und neue Lastschriften ausstellen.

Bei Bundesbank "Gläubiger-ID" besorgen

Vereinsvorständen oder kleinen Firmen, die noch nicht Sepa-fähig sind, rät Sparkassensprecher Frank Hötzel, sich zunächst bei der Bundesbank eine so genannte „Gläubiger-ID“ zu besorgen. Am besten über die Internetseite www.glaeubiger-id.bundesbank.de. „Holen Sie sich Ihre Gläubiger-ID und kommen Sie dann zu Ihrem Kundenberater.“