Mülheim. Zunächst sind davon Unternehmen und Vereine betroffen. Doch obwohl die Zeit drängt, weil das Sepa-Verfahren am 1. Februar 2014 startet, haben viele noch nicht gehandelt und schieben Sepa vor sich her.

„Aus dieser Nummer kommen Sie nicht raus.“ Mit diesem lockeren Werbespruch weist die Deutsche Bundesbank auf die Einführung des neuen, europaweiten Zahlungssystems Sepa hin. Der Slogan unterstreicht aber durchaus den Ernst der Lage.

Denn der 1. Februar nächsten Jahres ist der Stichtag. Wer danach noch am Lastschriftverfahren teilnehmen will, muss eine sogenannte Gläubiger-Identifikationsnummer beantragen. Das betrifft vor allem Unternehmen. Während die großen sich mit einer Umstellung nicht besonders schwer tun, stellt dies doch für mittlere und kleinere Betriebe durchaus einen größeren Arbeitsaufwand dar.

Und so ist die Zwischenbilanz, die die örtliche Industrie- und Handelskammer (IHK) aktuell zieht, nicht allzu verwunderlich: Erst gut ein Viertel der Unternehmen hat nach ihren Angaben die Umstellung auf das neue europäische Überweisungsverfahren bereits vollzogen. Bei drei von vier Betrieben steht sie noch aus.

Schritte sind eingeleitet

Trotzdem warnt Guido Zakrzewski, stellvertretender Geschäftsführer der für die Region zuständigen IHK, vor Panik. Noch könnten ohne Probleme und Druck von den Verantwortlichen in den Betrieben die entsprechenden Schritte eingeleitet werden, allerdings müsse dies eben nun auch geschehen. Dies sei auch der Grund für die Ermahnung.

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So sieht man es auch bei der Sparkasse. Die Frist laufe zwar bis zum 1. Februar 2014. Aber wer erst kurz vor Toresschluss die Formalitäten in Gange setze, könnte auch zu spät kommen. „Denn bis man die Gläubiger-Identifikationsnummer bekommt, kann schon eine Woche vergehen“, berichtet Sparkassen-Sprecher Frank Hötzel. „Man sollte also jetzt die letzten Monate des Jahres nutzen.“ Dann sei man in jedem Fall auf der sicheren Seite.

Schulungen für Mitglieder

Die Sparkasse hat in den vergangenen Monaten bereits zahlreiche Informationsveranstaltungen zur Umstellung durchgeführt. Auch für die Schatzmeister der vielen Vereine, die die Beiträge ihrer Mitglieder per Lastschrift einziehen, fand in Zusammenarbeit mit dem an der Wallstraße ansässigen Centrum für bürgerschaftliches Engagement (CBE) eine Schulung statt.

„Das Interesse war sehr hoch“, so Hötzel. Und natürlich stünde man auch jetzt noch zur Beratung bereit. „Wir haben auch eine Extra-Veranstaltung für die Werbegemeinschaften aus den Stadtteilen gemacht.“ Von diesen Zusammenschlüssen, in denen sich vor allem Einzelhändler organisiert haben, sei kein so großer Zulauf erfolgt. Für Hötzel ist das ein Zeichen dafür, dass die Botschaft von der Umstellung bei den kleinen Unternehmen tatsächlich noch nicht so verbreitet sei. „Das kann ich schon verstehen. So etwas schiebt man gerne vor sich her.“ Aber bis zum Ende des Jahres sei ja noch Zeit. Bis dahin werde man noch mal ordentlich die Werbetrommel rühren.