Mülheim. Satte vier Wochen vergingen, bis das Geld, das eine Mülheimer Familie am Weltspartag eingezahlt hatte, endlich auf dem Sparkassen-Konto gelandet war. Zu lange, räumt das Kreditinstitut ein, und gelobt Besserung.

Wenn man lange vier Wochen darauf warten muss, dass das beim Weltspartag abgegebene Bargeld endlich dem Konto gutgeschrieben wird, kann man schon mal nervös werden. Ein Mülheimer Sparkassenkunde ist sogar ziemlich sauer. Er hatte, gemeinsam mit seinem kleinen Sohn, am 30. Oktober zwei Spardosen mit rund 1050 Euro Inhalt am Schalter abgeben. Erst am 25. und am 27. November, berichtete er dieser Zeitung, sei das Geld auf dem Konto eingegangen.

Zwischendurch hätten sowohl seine Frau als auch er mehrfach telefonisch bei der Sparkasse um Auskunft gebeten, seien aber stets vertröstet worden. Weil es sich um ein Online-Konto handelt, konnte die Familie jede Veränderung sehen, und der junge Kontoinhaber hat regelmäßig nachgeguckt. „Das Kind fragte auch dauernd nach“, berichtet der Vater, der, abgesehen von der Art der Kommunikation, auch den Zinsverlust für den langen Zeitraum nicht akzeptieren wollte. Die Zinsrechnung beginnt ja erst dann, wenn das Geld dem Konto gutgeschrieben ist. Der Leser konnte sich inzwischen mit der Sparkasse einigen. Doch was geschieht mit den anderen Kunden?

Einen Euro extra aufs Konto

„Zunächst mal müssen wir uns – vor allen Erklärungen – entschuldigen“, sagt Sparkassensprecher Frank Hötzel. „Wenn vereinzelte Kunden fast einen Monat nach der Einzahlung am Weltspartag erst eine Gutschrift erhalten haben, dann sind sie zu Recht verärgert.“

Wie berichtet, waren die Mülheimer Sparer in diesem Jahr ganz besonders fleißig. „Wir haben zum dritten Mal in Folge eine Spar-Rekordwelle am Weltspartag ausgelöst, und haben in diesen Ausmaßen einfach nicht damit gerechnet“, sagt Frank Hötzel.

Auch interessant

Die Sparkasse zählt die Spargroschen ja längst nicht mehr selbst, sondern gibt das, wie berichtet, bei einem Unternehmen, der Bargeld-Logistik, in Auftrag. Wie andere Geldinstitute auch, die gerade in der Weltspartagwoche über besonders viel Bargeld verfügen.

Mehr Safebags als in den Vorjahren

Das Geld wird bei der Abgabe am Schalter ungezählt in einen Kunststoff-Sicherheitsbeutel, genannt Safebag, gefüllt. 4407 Safebags wurden 2013 insgesamt bei der Sparkasse Mülheim angenommen, im Vorjahr waren es 4067, im Jahr 2011 erst 3077. Gleichzeitig bekommt jeder Kunde einen Einzahlungsbeleg, den er unterschreiben muss. Darauf steht auch, dass „baldmöglichst“ der Gegenwert ermittelt wird, und dass das Geld dann nach der Zählung dem Konto gutgeschrieben wird.

„Hier reden wir in normalen Zeiten von zwei, drei Tagen, am Weltspartag haben unsere Kunden auch Verständnis, wenn dies ein, zwei Wochen dauert. Aber nicht fast einen Monat“, räumt der Sparkassensprecher ein. „Das ist indiskutabel, da müssen wir uns auch konsequent selbst hinterfragen.“ Im nächsten Jahr, so Hötzel, „werden wir besser vorbereitet sein“ und nennt eine neue Zählmaschine und verbesserte Kundeninfos. In diesem Jahr hat die Sparkasse für den Weltspartag wegen der verspäteten Buchungen eine Sonderlösung: Alle Einzahler bekommen 1 Euro extra aufs Konto gebucht.