Mülheim. Noch hat die Volksbank Rhein Ruhr 22 Geschäftsstellen in vier Städten, ganz bald aber wandelt sie sechs Filialen in reine SB-Center um. Personal wird nicht abgebaut, die betroffenen Kollegen sollen an anderen Standorten unterkommen. In Mülheim verändern drei Filialen ihr Gesicht. Ein Überblick.

Von „Kräfte bündeln“ spricht die Volksbank Rhein Ruhr – und schließt in den kommenden Wochen sechs ihrer 22 Geschäftsstellen, darunter auch die an der Aktienstraße. Die fünf weiteren liegen auf Duisburger Stadtgebiet. Für die betroffenen Mitarbeiter werde sich lediglich der Weg zur Arbeit ändern, hieß es bei einem Pressegespräch mit Vorstandssprecher Thomas Diederichs: „Sie werden alle übernommen.“

Die Räumlichkeiten in Winkhausen werden nicht gänzlich aufgegeben: Ab November aber arbeiten dort – ebenso wie an den Duisburger Standorten – keine Menschen mehr, sondern nur noch Maschinen wie Geldautomaten und Kontoauszugsdrucker. Die künftige SB-Filiale, in der zurzeit noch zwei Angestellte ihren Dienst tun, zählt zu den kleinsten Volksbank-Standorte. Solche Geschäftsstellen zu halten, sei extrem aufwändig, zumal sich das Bankgeschäft in den vergangenen Jahren radikal verändert habe, so Diederichs. „Immer weniger Kunden kommen in die Bank für einfache Serviceleistungen.“ Etwa 80 Prozent der Privatkunden erledigten diese Vorgänge mittlerweile via Online-Banking im Internet oder am Geldautomaten, schätzt der Volksbank-Chef. Die klassische Kasse werde daher entbehrlicher. Der Bedarf an hochwertiger Beratung aber sei enorm gestiegen – und darauf wolle man sich nun konzentrieren.

Geschäftsstelle an der Viktoriastraße wird erweitert

Ein wesentlicher Schritt Richtung inhaltlicher Neuaufstellung ist der geplante Umbau und die Erweiterung der Geschäftsstelle an der Viktoriastraße. Mindestens eine Million Euro soll dafür in die Hand genommen werden. „Und wir werden die komplette erste Etage hinzunehmen“, kündigte Diederichs an. Dort entstehe ein spezieller Beratungsbereich für Geschäfts- und Firmenkunden, damit Gespräche in größerer Ruhe geführt werden können als bisher: „Die Kunden wollen es einfach dezenter und vertraulicher haben.“

Die City-Filiale, in der aktuell zehn Menschen beschäftigt sind, wird auch personell erweitert: Zwei neue Mitarbeiter werden direkt nach dem Umbau an Bord gehen. Und möglicherweise werde noch weiter aufgestockt, hieß es.

Ladenlokal in Speldorf gesucht

Veränderungen wird es auch am Standort Speldorf geben. Vier statt drei Mitarbeiter sollen künftig dort arbeiten. Und man will raus aus dem Gebäude Saarner Straße 461; der Platz reiche künftig nicht mehr. Nun sucht man die ideale Immobilie: „Am liebsten wäre uns ein ebenerdiges Eckladenlokal mit 200 bis 300 Quadratmetern und behindertengerechten Zugängen.“

Einzig in der Filiale an der Düsseldorfer Straße in Saarn bleibt alles, wie es ist. „Die ist wunderschön und topbesetzt“, sagt Diederichs. „Da muss nichts gemacht werden.“