Mülheim. .
Es ist eine alte Masche, mit der unbekannte Tricktäter am Wochenende in einer Sparkassenfiliale in Speldorf aufs Neue versucht haben, an das Geld der Kundschaft zu kommen: „Cash-Trapping“ nennt die Polizei das Vorgehen, mit einer präparierten Metallschiene einen Geldautomaten zu manipulieren.
An einem dadurch verdeckten Klebestreifen bleiben die vom Kunden angeforderten Geldscheine hängen und werden nicht ausgegeben. Täter, die sich laut Polizei häufig in der Nähe aufhalten, warten dann darauf, dass die Bankkunden den Bereich des Automaten ohne ihr Geld verlassen, damit sie selbst zugreifen können. Die am Speldorfer Depot betroffene 28-jährige Frau ging aber nicht weg. Wie Sparkassensprecher Frank Hötzel auf Anfrage berichtete, rief die Kundin das Callcenter des Geldinstituts an, das auch am Wochenende besetzt ist. Dort informierte man die Haustechnik und die Polizei, der Kundin wurde geholfen und die Betrüger gingen leer aus. Dieses Mal.
Scheine bleiben hängen
Der Mülheimer Sparkasse ist nicht bekannt, dass die „Cash-Trapping“-Masche derzeit bei den 50 Automaten des Unternehmens Konjunktur hat. „Das scheint“, so Frank Hötzel, „ein Einzelfall zu sein.“
Dennoch empfiehlt er, bei Unregelmäßigkeiten am Geldautomaten in jedem Fall in der Filiale vorzusprechen. Vor allem, wenn der Geldabhebevorgang ohne Abbruch beendet wurde, die Karte längst wieder heraus kam, die Geldscheine aber nicht. Außerdem sollte unbedingt der Kontostand kontrolliert werden. Handele es sich um einen manipulierten Geldautomaten, so Sparkassensprecher Frank Hötzel, greife der Haftungsfonds der Sparkasse, und der Schaden werde dem Kunden ersetzt.
Bei Verdacht Polizei benachrichtigen
Die Täter, weiß Polizeisprecher Peter Elke, „sind oft so professionell, dass man die Leisten, die auf den Automaten geklebt werden, als Laie kaum erkennt.“ Die „Geldscheinfalle“, also das „Cash-Trapping“ und das „Skimming“, bei dem die Daten vom Magnetstreifen der Bankkarten ausgespäht und kopiert werden, sind die beiden häufigsten Betrugsmethoden am Bankautomaten, so Elke. Letztere Masche immer in Verbindung mit dem Ausspionieren der PIN-Nummer, was gern mit kleinen, kaum sichtbaren Kameras geschieht. Deshalb sollte man seine PIN auch immer verdeckt eingeben. Und, falls der Geldautomat keine Gummilasche über seiner Tastatur hat, die Zahleneingabe immer mit der Hand verdecken.
Aufmerksamkeit kann sich auszahlen: Wenn man denselben Automaten häufig benutzt, fällt eher auf, ob etwas daran anders ist als sonst. Sollte man dann die Polizei verständigen? „Bei einem Verdacht auf eine Straftat ist die Polizei zuständig und wird auch weiterhelfen“, betont Peter Elke.