Mülheim. . Wegen vieler Fälle von Trickdiebstählen an Geldautomaten appellieren Mülheimer Banken an das 'Bauchgefühl' ihrer Kunden. Aber sei treffen auch technische Vorkehrungen, damit Kunden an Automaten vor Dieben besser geschützt werden. Die Sparkasse Mülheim etwa hat jetzt Spiegel montieren lassen.
Trickdiebstahl am Geldautomaten, häufig begangen von Kindern oder Jugendlichen, die die Bankkunden ablenken: In Mülheim meldete die Polizei in der zweiten Augusthälfte wieder mehrere Fälle in der Innenstadt, nachdem es zuvor längere Zeit ruhig gewesen war. Die Polizei rät Bankkunden nach wie vor zu hoher Aufmerksamkeit am Geldautomaten.
Misstrauisch sollte man werden, wenn im oder vor dem Schalterraum junge Leute einfach so herumlungern. „Da müssten schon alle Alarmglocken klingeln“, so ein Polizeisprecher. „Warten Sie lieber, bis Sie allein im Raum sind – oder gehen Sie nur noch zu zweit zum Geldabheben.“ Nicht immer waren die Trickdiebe zuletzt erfolgreich – aufmerksame Kunden konnten die Tat oft vereiteln.
Sparkasse überlegt, die 500-Euro-Taste zu entfernen
Auch die Geldinstitute tun einiges, um ein Risiko für ihre Kundschaft zu mindern. Neu ist etwa bei der Mülheimer Sparkasse, dass kleine Spiegel an den Geldautomaten es den Kunden ermöglichen, zu sehen, wer sich hinter ihnen aufhält. „Wir haben auch in den Foyers Hinweisplakate aufgehängt, um die Kunden zu warnen“, so Sparkassensprecher Frank Hötzel. Regelmäßig lässt die Sparkasse ihre 50 Geldautomaten in der Stadt auch vom Wachdienst abfahren. Schon im vergangenen Jahr, als die Trickdiebstähle massiv auftraten, wurden die Mitarbeiter, wie in anderen Geldinstituten auch, besonders sensibilisiert.
Täter wollen schnell handeln und dann schnell flüchten können. Den „Tatort Geldautomat“ möglichst unattraktiv zu machen, wird bei der Sparkasse für die 13 Mülheimer Filialen überlegt. „Wenn es zu einer weiteren Welle kommt, erwägen wir, die 500-Euro-Taste aus dem Bedienfeld herauszunehmen“, so Hötzel.
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Den Höchstbetrag, die voreingestellte 1000-Euro-Taste an ihren Geldautomaten, hat die Sparda-Bank schon im vergangenen Jahr herausnehmen lassen, als die Trickmasche grassierte. Seither werden auch alle Filialen rund um die Uhr videoüberwacht, sagt Ulrike Hüneburg, Sprecherin der Sparda-Bank West. Der Wachdienst kann sich in jede Filiale per Lautsprecher einschalten.
In diesem Jahr hat die Sparda-Bank in Mülheim noch keine Trickdiebstähle zu verzeichnen gehabt. Ulrike Hüneburg rät dennoch: „Wenn man das Gefühl hat, etwas könnte nicht in Ordnung sein, brechen Sie den Vorgang lieber ab.“ Hötzel empfiehlt den verunsicherten Kunden, das Geld am Schalter abzuheben. In der Hauptstelle am Berliner Platz gehe das dienstags und donnerstags von 9 bis 19 Uhr.