Mülheim.
Seine Augen sind es, die viel zu erzählen scheinen. Groß und hellbraun sind sie und suchen unablässig nach Thomas Kirchner, seinem neuen Herrchen. Sammy, der ehemalige Tierheim-Hund, hat einiges mitgemacht, bevor er wieder Vertrauen schöpfen konnte. Man merkt dem Mischlingsrüden an: Diese feste Bezugperson braucht er wie einen gut gefüllten Fressnapf und eine Decke zum Ausruhen.
„Sammy machte anfangs arge Probleme, weil er so schlimm trauerte“, erinnert sich Tierheimleiterin Marion Niederdorf. Der Collie-Schäferhund-Mix, selbst schon über zehn Jahre alt, war Ende Mai ins Tierheim gekommen, weil sein Herrchen gestorben war. Der Hund hat sich aufgegeben, war der Eindruck, den Marion Niederdorf von ihm gewonnen hatte: „Er wollte nicht fressen und saß regungslos im Zwinger. Die fremden Geräusche und Gerüche machten ihm Angst.“
Ein neues zu Hause gefunden
Selbst für die erfahrenen Tierheim-Mitarbeiter war Sammy ein harter Knochen: „Wir kochten die ersten Tage für ihn, bis wir ihn langsam an Hundefutter gewöhnen konnten.“ Das kann sich Thomas Kirchner heute gar nicht mehr vorstellen, wenn er seinen Hund betrachtet. „Er ist zwar Fremden gegenüber noch zurückhaltend, aber beim Futter nicht mehr wählerisch.“ Für den 40-Jährigen wäre ein Leben ohne Hund undenkbar, und so führte ihn sein erster Weg bei der Suche nach einem weiteren vierbeinigen Begleiter ins Mülheimer Tierheim. Oberste Priorität bei der Auswahl des Kandidaten: Senni muss mit ihm einverstanden sein.
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Die 15 Jahre alte Hundedame, die Thomas Kirchner nicht von der Seite weicht, ist im zwischentierischen Bereich nämlich ziemlich wählerisch. Auf Sammy aber konnte sie sich vom ersten Beschnuppern an einlassen. „Sie hat ihm einmal ihre Meinung gesagt, und seitdem kommen die beiden gut miteinander aus“, berichtet der Hundeliebhaber. Und so war die Entscheidung recht schnell getroffen, dass Sammy der Neue im Hause Kirchner sein sollte.
Ein dankbarer Hund
Thomas Kirchner erinnert sich an das Procedere bei der Vermittlung durchs Tierheim: „Das ging alles problemlos. Da hab ich mich gut betreut gefühlt.“ Umso glücklicher waren auch Marion Niederdorf und ihr Team, als für den schwierigen Fell-Fall ein neues Zuhause gefunden war: „Nach nur zwei gemeinsamen Spaziergängen war klar, dass es zwischen ihnen passt.“
Keine Selbstverständlichkeit für einen Hund, der sich zuvor äußerst unnahbar zeigte. „Herr Kirchner hat sich aber auch gut auf den Hund und seine Bedürfnisse eingestellt“, lobt die Tierheimleiterin. Sammy scheint das genauso zu sehen: Mit seinen großen Augen blickt er hinauf zu seinem Herrchen, ganz so als wollte er „danke“ sagen.