Mülheim.

In Massen strömen Tierfreunde mit Kind und Kegel – und Hunden – dem Tierheim an der Horbeckstraße zu. Draußen ist ein Zelt aufgebaut, in dem unzählige Kuchen angeboten werden. Reibekuchen, Würstchen und warme Getränke werden verkauft, der Erlös kommt natürlich dem Tierheim zugute, das immer Geld benötigt für den Umbau, für die Behandlungen und die Verpflegung der Schützlinge.

Der Tierschutzverein hat einen großen Stand, umlagert von Besuchern, die spenden oder den Tierkalender fürs kommende Jahr erstehen möchten. Zwischendurch kommen immer wieder Menschen mit Paletten oder schweren Tüten, denn auch die Tierfutter-Spendenabgabe ist hier. Vor dem kleinen Büro von Marion und Friedhelm Niederdorf drängeln sich Tierfreunde, die Spenden abgeben wollen. Alexandra Nonnweiler wartet aufgeregt darauf, dass sie an die Reihe kommt und ihr Anliegen vortragen kann. Sie möchte gern den Prachtrosella-Sittich haben, der im Vogelkäfig auf einen neuen Besitzer wartet. „Ich habe eine große Voliere mit einem Nymphen- und einem Wellensittich. Ich möchte fragen, ob der Sittich noch zu haben ist.“ Marion Niederdorf muss die Vogelliebhaberin enttäuschen, es gibt schon einen Interessenten.

17 Hunde leben im Tierheim

Beim Rundgang kommt man zuerst an den Hundezwingern vorbei, die neuen haben nun den schönen Namen „Hundezimmer“. Ein Teil sei fertig renoviert, die anderen kämen nach und nach dran, erklärt eine Mitarbeiterin. Den ersten Besucherstau gibt es beim jungen Schäferhund-Rüden Cooper, der mit treuen Augen in die Runde blickt. „Der bleibt bestimmt nicht lange hier, aber Niederdorfs gucken sich die Menschen ganz genau an, die einen Hund möchten“, erklärt Besucherin Ilka Schlegel. „Ich war erst Gassi gehen und habe mich dann in meine Hündin verliebt.“ Jetzt habe sie sie schon seit neun Jahren. Ihre „Jeanie“ sei ein mittelgroßer„Senf-Hund“, jeder habe seinen Senf dazugetan.

Von den 17 Hunden, die im Heim leben, sind etliche groß und auch schon älter, ein Dobermann läuft nervös im Zwinger hin und her, ihm scheinen die vielen Menschen nicht geheuer. Ein anderes Bild in den Katzenhäusern: Gelassen beäugen die 50 Katzen den Besuch. Ein Wurf von vier Kätzchen wird gerade wach und streckt sich im Körbchen. Die Show ist perfekt, die Zuschauer schmelzen dahin. „Katzen haben wir zurzeit recht viele“, erklärt Leiterin Marion Niederdorf. Die Menschen ließen ihre Katzen immer noch zu wenig kastrieren, so gebe es viele Jungkatzen.

Der Nachmittag im Tierheim ist ein Erfolg, zahlreiche Tierfreunde kommen gern, um das Haus zu unterstützen. In mittlerweile 15 Jahren ist die alljährliche Tier-Bescherung zu einem festen Event geworden.