Mülheim.

Die Bürger haben ihr städtisches Tierheim immer unterstützt: Mit Sach- und Geldspenden, durch Beiträge des Tierschutzvereins oder durch den Kauf eines „Bausteins“ von 15 €, die dann konkret für die Sanierung des 1961 gebauten Tierasyls verwendet werden.

Sonntags ist das Tierheim geschlossen, aber am 14. Juli gibt es von 13 bis 17 Uhr ein kleines Fest für Freunde und Unterstützer und jene, die es werden wollen. Jeder kann selbst gucken, wohin das Geld für den beinahe abgeschlossenen ersten Bauabschnitt seit Oktober 2012 geflossen ist. Insgesamt sind für drei Bauabschnitte rund eine halbe Million Euro eingeplant. Die Tierschützer haben jahrelang für eine Sanierung gekämpft, der Tierschutzverein stellt 200.000 Euro zur Verfügung.

Immer mehr größere Hunde

Von „Einweihungsfest“ kann man noch nicht sprechen, eher von einer „Umbaubesichtigung“. Die sechs neuen Zwinger sind zwar fertig, aber die Absperrgitter im Außenbereich noch nicht eingebaut, weil die Ausschreibung für die Schlosserarbeiten wiederholt werden musste. Im Sommer können die Hunde dann einziehen.

Auf 17 bis 20 qm pro Zwinger können sich die Tier dann im Innen- und Außenbereich tummeln. Heute muss das Tierheim viele große Hunde aufnehmen. „Als wir damals anfingen, hatten wir meist Hunde in der Größe von Pudelmischlingen. Ein Schäferhund war da schon ein großer Hund“, erinnert sich Marion Niederdorf, die mit ihrem Mann Friedhelm das Tierheim leitet und allein für die vier Kangals (große Hütehunde) schon lange neue Herrchen sucht.

Eine Verbesserung für Mensch und Hund

„Wir wollten die Einweihung nicht in die Ferien legen, weil dann viele Leute im Urlaub sind“, sagt Marion Niederdorf, die am Sonntag Besucher durch die neue Anlage führen wird. Aus Tierknast wird ein Hundehotel – so lassen sich die neuen Hundezimmer am besten beschreiben: Hell, geräumig, luftig, mit beheizbarer Liegefläche (damit nasse Hunde sich auf dem kalten Boden nicht erkälten), mit großer Türöffnung zum Außenzwingerbereich, die auch die großen Bellos bequem durchschlüpfen lässt. Dazu kommen: neue Heizung, Notbeleuchtung, Lüftung und ein Boden, der Gerüche nicht annimmt. Wer das für überflüssig hält, kann dann ja mal nebenan, im alten Zwingertrakt (der nicht nur wegen der Gitterstäbe stark an ein Tiergefängnis erinnert) eine Nase voll nehmen.

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„Die Luft hier war ja nicht gerade optimal, weder für Mensch noch für Tier“, sagt Marion Niederdorf. Die den Anti-Mief-Belag auch gern im Außenzwingerbereich hätte, wo jetzt nackter Beton liegt. „Dafür“, sagt sie, „brauchen wir einen Spender, der das finanzieren kann.“

Die alte Hundezwinger-Anlage ist übrigens erst im zweiten Bauabschnitt Ende 2014 an der Reihe, und auch dafür werden noch Mittel gebraucht. Der Mülheimer Tierschutzverein wird daher am Sonntag auf dem Fest um Spender werben und symbolisch „Bausteine“ anbieten. Ab einer bestimmten Summe können Spender auf der großen Sponsorentafel auf Wunsch namentlich genannt werden. Die Tafel hängt gegenüber vom Haupteingang, aber noch ist sie ganz weiß.