Mülheim. . Kleiner Hund, große Suche: Viele Bürgerinnen und Bürger haben einer Saarner Familie geholfen, den ausgebüxten Pflegehund Bella wiederzufinden. Hanna Murrone ist noch zwei Tage nach dem glücklichen Ende bewegt von so viel Anteilnahme und Hilfsbereitschaft der Nachbarschaft.
„Bella“, eine junge Bolonka-Hündin, sollte zwei Wochen bei der Familie verbringen, weil die Besitzer sie nicht mitnehmen konnten. Der Hund büxte am vorvergangenen Freitagmittag aus dem Garten an der Langenfeldstraße aus. Bella war dann mal weg.
50 Leute suchen Bella
Hanna Murrone machte sich mit Familienmitgliedern auf die Suche, schrieb Suchzettel und verteilte sie überall im Stadtteil, doch Bella blieb verschwunden. Eine verängstigter, gerade drei Kilo leichter Minihund allein unterwegs in ungewohnter Umgebung, befürchtet wurde das Schlimmste.
Doch am Tag darauf wurde Bella gesehen, die Zettel wurden beachtet. Zudem hatte sich die Mülheimer Facebook-Gruppe „Tiersichtung Deutschland“ eingeschaltet, berichtete Hanna Murrone. Bis zu 50 Leute beteiligten sich zwischenzeitlich an der Suche. Bella hatte laut Zeugen diverse Straßenüberquerungen überlebt und sich in die Ruhrauen geflüchtet. Kirmesplatz, Ruhrdamm, Ruhrstrand – Bella hielt die Familie und ihre Helfer auf Trab. Fünf Tage und fünf Nächte.
Bella allein im Wald
Bis der entscheidende Hinweis kam, nachdem man fast zwei Tage nichts mehr gehört hatte. Eine Spaziergängerin hatte gesehen, wo Bella in den Aubergwald gelaufen war. Hanna Murrone suchte zwei Stunden und fand den Hund letztlich am Mittwochabend auf einer Lichtung mitten im Wald. „Ich hab’ nur noch gedacht: Wenn sie jetzt wegläuft, kriege ich sie nie mehr wieder.“
Doch Bella hatte die Nase voll von der Freiheit und ließ sich fangen: voller Zecken und ausgehungert, aber unverletzt. Der Hund konnte den Besitzern inzwischen wohlbehalten übergeben werden. Samstag gab es am Ruhrstrand ein Grillfest mit den engsten Helfern. Familie Murrone ist den vielen Menschen sehr dankbar, die Anteil genommen haben.