Mülheim-Heißen.
Etwas versteckt liegt er ja, der Ruhrgebietsladen, dafür aber ganz nahe an der A40, wo quasi alles begann. Im Kulturhauptstadtjahr 2010 ist die Familie von der Höh, Vater Friedrich, Mutter Marion und die beiden Söhne Dennis und André, auf den regionalen Merchandising-Zug aufgesprungen, haben die ersten 20 Ruhrpott-Produkte selbst hergestellt oder von lokalen Unternehmen produzieren lassen.
Nach dem Festjahr konnten sie Kontingente aufkaufen, alle irgendwie passenden Objekte in ihr Sortiment aufnehmen. Mittlerweile führen sie 3500 Produkte: vom Kohlestück im Säckchen bis zum Autoaufkleber für Ruhrpott-Fans, jede mögliche und unmögliche Idee wird umgesetzt. Jetzt, auf dem Höhepunkt der Geschenk- und Mitbringselsuche, ist ziemlich was los am Beekmanns Hof 3.
Honig oder Wurst aus Heißen
„Erstaunlicherweise kommen fast mehr Menschen aus anderen Städten als aus Mülheim“, wundert sich Friedrich von der Höh, der neben dem Ruhrgebietsladen auch noch eine pädagogische Auslieferung für verschiedenen Verlage leitet.
Umtriebiger Unternehmer kooperiert mit Menschen aus Mülheim und der Region
Die bekannten Kunstdrucke vom Mülheimer Maler Klaus D. Schiemann gibt es ebenso wie Produkte von Mülheimer Firmen, z. B. „Schmecklecker-Food“ aus Broich, die Curry-Ketchup im Glas herstellen.
Mehr Informationen unter www.ruhrgebietsladen.de.
„Kohle für Kohle“ für Kinder im Ruhrgebiet heißt die Aktion, die Friedel von der Höh und Freddy Fischer für die „Freddy Fischer Stiftung“ entwickelt haben. Mit dem Kauf eines Stückchens Kohle im Säckchen werden zahlreiche Projekte für bedürftige Kinder und Familien unterstützt. Mehr Informationen unter www.freddyfischer-stiftung.de.
„Wir haben sogar schon Produkte bis Minnesota verschickt.“ Die Familie packt fieberhaft Präsentkörbe mit Ruhrpott-Spezialitäten, berät Kunden, die aus der ganzen Region kommen, erfüllt Sonderwünsche und ist offen auch für Maßanfertigungen, wie kürzlich ein T-Shirt mit Ruhrgebiets-Skyline in der Größe 8XL.
Nebenher entwickeln die Mülheimer laufend neue Ideen. Vom Kerzenlicht über den Kalender, der Kaffeetasse, auf der die Sonne aufgeht, wenn sie sich mit Flüssigkeit füllt, über Senf oder dunkle Schokolade made in Oberhausen namens „Schwarzes Gold“, Honig aus dem Heißener Folkenborntal.
Alles aus dem Revier
Alles soll lokal, das heißt im Ruhrgebiet, produziert sein. Auch das allerneuste Produkt, das „Puckimännken“ namens „Kleiner Kumpel“ zählt dazu, ein Klarer oder Beerenschnaps aus einer Hamminkelner Traditionsbrauerei. „Wir hatten uns schon eine ganze Zeit auf den Namen geeignet, haben uns dann auf die Suche nach einer Brennerei gemacht und sind sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit“, sagt Friedrich von der Höh, der vor Ideen nur so sprudelt und sichtlich stolz ist auf die Bandbreite des Angebots.
Da ist es nicht schlimm, dass nicht jedes Produkt künstlerisch hochwertig ist, vieles lebt durch die Idee, wie der „Currywurst-to-go“-Pappbecher oder die Stadtkollagen (Mülheim wird ab Januar zu erstehen sein), die unter anderem auf Handyhüllen oder Schneidebrettchen gedruckt werden.
Die haltbare Currywurst im Glas, der erste Anblick irritiert ein wenig, hat von der Höh mit dem Heißener Hof aus der Nachbarschaft realisiert, Panhas und Brotkuchen im Glas ergänzen die kulinarische Palette.