Mülheim. .

Die Zebras lassen ihre Köpfe hängen, ebenso die Giraffen. Neben ihnen liegen viele frisch angebissene Äpfel. „Das ist alles Handarbeit“, sagt Wilhelm Kaiser. Und aus Holz. Der Verkäufer steht am Samstag bereits den zweiten Tag auf der Schleuseninsel am Stand der Firma Freund aus Sundern. Neben ihm am Ufer und auf zwei Schiffen der Weißen Flotte hat ein neuer Kunsthandwerkermarkt das ganze Wochenende seine Stände aufgeschlagen. MST hat in Kooperation mit der Weißen Flotte Mülheim und Form und Art GmbH zur ersten Mülheimer Schiffsweihnacht eingeladen.

„Heute morgen stand hier noch die ganze Wiese voll mit Libellen und Pfauen“, sagt Kaiser. Die lackierten Metalltiere für den Garten seien bei den Besuchern besonders beliebt gewesen. Auf vier bis fünf Weihnachtsmärkten sei Freund derzeit an einem Wochenende gleichzeitig. „Vor allem auf solchen alternativen Märkten.“

Handy-Hüllen aus Merino-Wolle

Neben Holzdeko-Artikeln finden sich auf den Schiffen auch Handy-Etuis aus Merino-Wolle, Lavendel-Säckchen oder Seife in Form von Pralinen. Ramona Linka lässt sich von Dirk Bittscheidt eine Krone auf ein Glas gravieren. „Das ist für eine Arbeitskollegin, die wird von den anderen immer scherzhaft Königin genannt, weil sie aus Schweden kommt“, sagt Linka, die aus Haltern angereist ist. Gemeinsam mit ihrer Mülheimer Freundin Stefanie Körner wollte sie einen gemütlichen Weihnachtsmarktabend verbringen. Im Internet hätten sie dann von der Schiffsweihnacht gelesen.

Klaus Rasche, Fahrdienstleiter der Weißen Flotte, ist mit der Veranstaltung „fürs erste Mal“ sehr zufrieden. Probleme hätte es nur für ältere oder behinderte Menschen durch die vielen Treppen auf den Schiffen gegeben. Neben den zwei Handwerk-Schiffen hat ein drittes Waffeln, Kaffee, Kakao und natürlich Glühwein geladen. „40 Liter sind bis jetzt ausgeschenkt worden“, sagt Rasche am Samstagabend. Das Team vom Franky’s Wasserbahnhof hat in seinem Biergarten zudem Holzfällersteak, Bratwurst und Crepes im Angebot.

Produkte für Lokalpatrioten

Zu 100 Prozent aus der Region kommen die Produkte am Stand des Heißener Ruhrgebietsladens: Ruhrpottsalz, Ruhrpottcurry und der „Verkaufsschlager“ – ein Standlicht. „Wenn man ein Teelicht reinstellt, hat es sogar Hochofen-Charakter“, sagt Marion von der Höh. Rundherum sind Wahrzeichen wie Zollverein, Aquarius, Dortmunder U, Gasometer oder Tetraeder als „Skyline“ des Ruhrgebiets aufgereiht. Aus Menden kommt der Honig der Imkerei Bienenburg. Dort betreuen Petra Rickert und Marc Baloniak ihre 20 bis 22 Völker – „hobbymäßig“, wie Rickert sagt. Ihr Lindenhonig ist vom Kreisimkerverin Dortmund jedoch mit „Gold“ ausgezeichnet