Mülheim. Zahlreiche Bürger hatten sich jüngst in Mülheim über überfüllte Briefkästen beschwert. Jetzt melden sich Fahrer zu Wort, die die Briefkästen leeren. Sie klagen über den hohen Zeitdruck, unter dem sie zur Weihnachtszeit stehen. Durch die engen Tourenpläne lasse sich die Arbeit kaum bewältigen.
Überfüllte Briefkästen in der Adventszeit: Die WAZ hatte über Bürgerbeschwerden berichtet, die in der Innenstadt auf völlig überfüllte Briefkästen trafen und ihre Post wieder mitnehmen mussten.
Von Einzelfällen spricht die Post und verweist noch einmal darauf, dass in der Weihnachtszeit mit Zwischenleerungen auf die verstärkte Inanspruchnahme der Briefkästen reagiert werde. „Es liegen aktuell keine Beschwerden mehr vor“, erklärte Post-Sprecher Dieter Pietruck.
Bei der WAZ meldeten sich allerdings jetzt auch Fahrer, die die Briefkästen leeren. Sie berichten von einem hohen Druck, unter dem sie gerade jetzt stünden. Zur Weihnachtszeit sei das Aufkommen an Post nicht nur doppelt so hoch, sondern drei- bis vier Mal so hoch wie üblich.
Leerungen werden gestrichen
Die Post selbst leert nur noch eher selten die Briefkästen. „Wir haben dafür Partner, die den Service für uns erledigen, das können ganz unterschiedliche Unternehmen sein, auch Taxiunternehmen“, erklärt Pietruck. Von dem Partner erwarte die Post, dass er den Auftrag gemäß Vereinbarung so erfülle, dass das Leistungsversprechen der Post gegenüber ihren Kunden eingehalten werde.
„Das Problem der überfüllten Briefkästen auch in der Mülheimer Innenstadt liegt aber nicht an den Leuten, die die Arbeit machen, sondern leider an der Post selber“, beklagen betroffene Fahrer. Es würden Leerungen gestrichen, die Tourenpläne so eng gehalten, dass man manchmal nicht wisse, wie man seine Briefkasten-Tour überhaupt schaffen soll. Die Zeitanforderung an die Fahrer sei inzwischen sehr hoch: So habe man etwa im Forum am Mülheimer Hauptbahnhof für die Leerung des Briefkastens mit dem erforderlichen Scannen gerade mal eine Minute. „Das ist nicht zu schaffen.“