Mülheim. . Frank Jucknischke achtet als Qualitätsmanager bei der Deutschen Post darauf, dass seine Kollegen Briefsendungen zuverlässig zustellen. Außerdem geht er Reklamationen und Falschzustellungen nach und trifft Absprachen bei Kunden mit Hunden. Seinen Job bezeichnet er selbst als Trainerjob.

Frank Jucknischke, seit 1998 Qualitätsmanager bei der Deutschen Post, sitzt eigentlich zwischen allen Stühlen. Er ist Ansprechpartner für Kunden und für die zuverlässige Zustellung der Briefsendungen durch seine Kollegen zuständig. „Ich begleite Zusteller, gucke ihnen auf die Finger und prüfe, ob sie alles richtig machen. Ich gehe Reklamationen und Falschzustellungen nach und besuche Kunden, um Probleme vor Ort zu klären. Ich sage immer: Mein Job ist wie ein Trainerjob beim Fußball, ich prüfe nicht nur, sondern gebe Hilfestellungen, Einweisungen und Schulungen“, erklärt der 52-Jährige, der für Mülheim, den Essener Süden und Borbeck zuständig ist. Die Mülheimer Kundin Daniela Gerard besucht der Qualitätsmanager persönlich, um mit ihr einen Ablageauftrag abzuschließen, d.h. er erhält ihre schriftliche Genehmigung, die Post zum Beispiel beim Nachbarn abzugeben oder in die Garage zu legen, damit sie ihre Briefe täglich erhält.

Oft fehlen Namen an den Kästen

Ein Briefzusteller darf Briefe für ein Mehrfamilienhaus nicht einfach durch den Haustür-Briefschlitz werfen, sondern ist verpflichtet, die Post in die mit Namen versehenen Briefkästen zu stecken. Er muss die Post wieder mitnehmen, wenn er keinen Zugang erhält. In den letzten Jahren sei es schwerer geworden, Briefe zuzustellen. Oft fehlen Namen an den Kästen oder sie sind unleserlich überklebt. Dann versucht Frank Jucknischke mit Mietern, Hausbesitzern oder der Wohnbaugesellschaften in Kontakt zu treten, um die Lage für den Briefträger zu klären. Auch gibt es Hinweiszettel in zehn verschiedenen Sprachen, die für Aufklärung sorgen sollen.

„Meine Arbeit erfordert hohes Fachwissen“

Bei Kunden mit Hunden seien hin und wieder ebenfalls Absprachen nötig. „Manch ein Bote hat selber einen Hund und keine Probleme. Andere haben Angst, gebissen zu werden. Dann mache ich eine Uhrzeit mit dem Kunden aus, zu welcher der Hund angeleint ist, damit die Post gefahrlos zugestellt werden kann. Jucknischke war selber 18 Jahre als Briefzusteller unterwegs und kennt die Probleme seiner Kollegen. Er versucht in seiner täglichen Arbeit Lösungen zu finden. „Meine Arbeit erfordert ein hohes Fachwissen, ist sehr abwechslungsreich und macht Spaß. Man darf allerdings nicht aus Watte sein,“ betont Jucknischke gelassen.

In der Regel betreuen Postboten an fünf Tagen in der Woche das gleiche Revier, in dem sie jedes Detail kennen. „In diesem Winter hatten es meine Kollegen wirklich nicht immer leicht, da habe ich schon Hochachtung vor, wenn man fünf Monate bei Regen und Kälte die Post austrägt.“