Mülheim .

Abgeschlagene Bäumchen, welke Pflanzen, Laub und allerhand Plastikmüll eingekreist von einem schiefen Bauzaun – das Gelände an der Essener Straße neben dem Rewe-Laden ist ein Stein des Anstoßes für die Anwohner der dahinterliegenden Häuser. „Ein Schandfleck“, sagt Wohnungseigentümerin Martina R., stellvertretend für viele Menschen in ihrem Haus.

Seit gut sieben Jahren liegt das Grundstück brach, denn zwischen den Wohnungsbesitzern in den Häusern 54-56 und der Eigentümergemeinschaft der Fläche ist eine für beide Seiten unbefriedigende Patt-Situation entstanden.

Empörte Anwohner

„Der Gehweg ist ständig verdreckt, auf dem Gelände liegt Müll, der Anblick mindert den Wert unserer Eigentumswohnungen“, schildert Martina R. empört die Situation für die Anwohner. Dabei gehören sowohl das brachliegende Grundstück als auch dasjenige, auf dem die Eigentumswohnungen errichtet wurden, derselben Eigentümergemeinschaft HMW GbR.

„Gut 30 Wohnungsbesitzer zahlen jährlich die Erbpacht an die HMW, aber investieren will die HMW hier offenbar nicht“, ärgert sich Martina R. Ihre Schreiben an die Eigentümergemeinschaft, in der sie sich über den verwahrlosten Zustand beschwerte, seien bisher ohne eine Antwort geblieben.

Alternative Angebote angeblich abgelehnt

Doch der Bürgerärger hat auch eine Kehrseite: „Wir haben seit Jahren versucht, verschiedene Konzepte auf dem Grundstück umzusetzen: zuerst Garagen, eine Parkfläche für den Einzelhandel, einen Getränkemarkt“, zählt ein Mitglied der HMW-Eigentümergemeinschaft auf, das ungenannt bleiben möchte. Doch alle Pläne sollen die Anwohner verhindert haben.

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Früher stand hier eine Tankstelle mit angeschlossener Reparaturwerkstatt, erzählt das Mitglied, „die gefiel den Anwohnern verständlicherweise nicht. Wir haben dann das Grundstück erworben und saniert. Als wir darauf Garagen für die Eigentümer errichten wollten, hatten sie kein Interesse.“

Einen Getränkemarkt, Parkplätze sowie zuletzt einen Blumenladen hätte die Eigentümergemeinschaft der anliegenden Häuser ebenfalls abgelehnt, „es war ihnen immer zu laut. Wir sind offen für eine Lösung, mit der alle leben können, aber uns gehen langsam die Ideen aus“, versichert das Mitglied der HMW, es sei eine Patt-Situation.

Vor kurzem habe man nach Beschwerden der Anwohner das wuchernde Grün auf der Fläche heruntergeschnitten, im Frühjahr wolle man schauen, wie man das Grundstück herrichten könne. Auch über einen anderen Zaun denke man nach. „Dass das Gelände einfach brachliegt, war nie unser Ziel.“