Mülheim-Holthausen. . Die Interessengemeinschaft Rumbachtal kämpft weiter gegen die Festsetzung des „Überschwemmungsgebietes Rumbach“ durch das Land. Hoffnung auf ein neues Gutachten.

Die Interessengemeinschaft (IG) Rumbachtal kämpft gegen die Festsetzung des „Überschwemmungsgebietes Rumbach“ durch das Land NRW. Nächste Woche wird es eine „Bachschau“ geben, eine Bachbegehung mit Vertretern der Bezirksregierung Düsseldorf und der Stadtverwaltung.

Die Mitglieder der IG möchten ein neues Gutachten für die Überschwemmungsgebietsverordnung. Das wurde zwar aus Kostengründen im Umweltausschuss abgelehnt, doch soll noch mal geprüft werden, ob die bei 92.000 € liegenden Kosten für ein Gutachten möglicherweise doch durch Zuschüsse aus EU-Mitteln zu stemmen sind.

Wertverlust der Häuser und Grundstücke

Wie berichtet, befürchten die Anwohner des unverrohrt fließenden Rumbachs in Holthausen Einschränkungen, wenn die Verordnung kommt – etwa bei geplanten Umbauten, sowie im schlimmsten Fall den Wertverlust ihrer Häuser und Grundstücke. 30 Anwohner hätten bereits Einwendungen bei der Bezirksregierung gemacht, berichtet Heinz Moseler, Sprecher der IG Rumbachtal. Die ist seit drei Wochen ein Verein mit fünfköpfigem Vorstand, offizieller Satzung und Beitragszahlungen. Den Mitgliedsantrag haben bisher 75 Personen unterschrieben, so Moseler, etwa 70 seien unmittelbar von der Überschwemmungsgebietsverordnung betroffen.

„Die Zahl ist aber noch höher, denn es gehören ja auch Eigentumsgemeinschaften dazu“, betont Moseler, der künftig mit steigenden Mitgliederzahlen rechnet. Denn der Verein hat den Beschluss gefasst, sich um das gesamte Rumbachtal, von der Wetzmühle bis zur Straße Riemelsbeck, kümmern zu wollen, also etwa auch um Themen wie Schulwege oder Straßenzustand. Und: Der Verein will sich bei den Anwohnern im Tal bekannter machen. Im Vordergrund steht aber derzeit das Thema Überschwemmungsgebiet. Hoffnung setzt der Verein auf die Bachschau: „Wir gehen davon aus, dass das Gutachten, das zugrunde liegt, zumindest in Teilen nicht korrekt ist“.

Uferzonen sind aufzuräumen

Man werde mit den Behörden die Problemzonen betrachten. Das sind aus Sicht der IG die Durchlässe an der Tilsiter Straße, Holthauser Höfe und Rembergstraße. Zuvor kehrt man auch vor der eigenen Tür: Die Bachanrainer sind aufgerufen, ihre Uferzonen aufzuräumen, auch das Totholz zu entfernen. Denn bei Hochwasser wird es mitgerissen und verstopft die Durchlässe, die nach Ansicht des Vereins ohnehin zu eng sind.

Außerdem könne der Rumbach keine weiteren Zuläufe vertragen, spielt Heinz Moseler auf geplante Bebauungen an. Kommen neue Häuser, so muss das Niederschlagswasser ja abgeleitet werden.