Mülheim.
Mehr Fluglärm können aus Sicht des Bau- und Umweltdezernenten Peter Vermeulen viele Bürger in Mülheim nicht mehr ertragen. „Die Grenzen der Belastbarkeit sind bereits überschritten“, sagte er angesichts der Pläne zur Kapazitätserweiterung am Flughafen Düsseldorf. Die Stadt sei nicht bereit, eine weitere Zunahme von Fluglärm tatenlos hinzunehmen.
Der Umweltdezernent bezeichnet den Fluglärm als privilegiert. Würde man die Lärmgrenzen, wie es sie etwa für Rasenmäher und Laubbläser oder für den Neubau von Straßen- und Schienenwegen gebe, zugrunde legen, „dürfte der Flughafen nicht einmal seine Hauptbahn auslasten.“
"Grenzen der Belastbarkeit bestimmen die Kapazität"
Von derzeit 45 Flugbewegungen in der Stunde möchte die Flughafen-Geschäftsführung auf 60 gehen, um wirtschaftlicher arbeiten zu können. Dabei soll die zweite Start- und Landebahn, die Nordbahn, über das ganze Jahr hinweg flexibler genutzt werden dürfen. Mülheims Umweltdezernent sieht darin den Versuch, ein Zweibahnsystem einzurichten, das der Angerland-Vergleich mit den Nachbarstädten nicht vorsieht.
Je billiger Flugtickets werden, desto mehr Nachfrage entsteht. „Gemessen an dem Ballungsraum, in dem wir leben, wird der Flughafen den Bedarf auch nicht mit einem Zweibahnsystem decken können“. Der Forderung nach mehr Flugbewegungen in der Stunde, könnte der Wunsch nach mehr Flugzeiten am Tag und nach einer dritten Landebahn folgen, fürchtet der Dezernent und betont: „Nicht der Bedarf kann am Düsseldorfer Flughafen den Flugverkehr dimensionieren, sondern die Grenzen der Belastbarkeit bestimmen die Kapazität.“
Der Flughafen will im kommenden Jahr den Antrag auf Kapazitätserweiterung beim Verkehrsministerium einreichen.