Mülheim. . Seit zwölf Monaten ist die Fluglärm-Messstation in Mülheim-Mintard in Betrieb. Nun liegen die ersten Ergebnisse vor. Demnach gibt es allein in Mintard bis zu 258 Überflüge am Tag mit teilweise mehr als 70 Dezibel Lärmbelästigung. Klagen gebe es mittlerweile auch aus Saarn, Speldorf und Dümpten.
An der Fluglärm-Messstation in Mintard wurden jetzt die Ergebnisse der ersten zwölf Monate nach Inbetriebnahme ausgewertet: In einem Radius von 2,5 Kilometern wurden dort knapp 58.000 Überflüge registriert, in der Spitze bis zu 268 Flugbewegungen am Tag über dem Stadtteil, dessen Bürger seit Jahren über Lärmbelastung klagen.
Die Messstation wird in Kooperation von Stadt und dem Netzwerk gegen Fluglärm betrieben. Dessen Sprecher Waldemar Nowak lobte die Zusammenarbeit und hob den Wert der Messungen hervor. Im Einzelfall wurde ein Spitzenwert von 80 Dezibel registriert, häufiger gab es Werte über 70 Dezibel. Im Schnitt liegen sie jedoch deutlich unterhalb dessen, was das Fluglärmgesetz als Grenzwert vorsieht, 60/65 Dezibel am Tag und nachts 55 Dezibel. „Die subjektive Wahrnehmung“, so Nowak, „ist allerdings eine andere. Eine Betroffenheit gebe es bereits ab 45 Dezibel. Er verwies gegenüber den Umweltpolitikern auf medizinische Gutachten, die bereits bei niedrigeren Werten körperliche Auswirkungen ausmachten.
Fluglärmbeschwerden auch aus Dümpten
Inzwischen, so Nowak, gebe es auch vermehrt Klagen über Fluglärm aus Saarn, Speldorf und Dümpten. Dies hängt aus Sicht des Netzwerkes damit zusammen, dass von Düsseldorf aus Flugrouten und Flughöhen geändert worden seien. Mit Blick auf den Antrag des Flughafens, die Anzahl der maximal möglichen Starts pro Stunde von 45 auf 60 zu erhöhen, prognostiziert das Netzwerk eine steigende Belastung vor allem für die Bevölkerung im Mülheimer Süden. Verwaltung und Politik wurden aufgefordert, städteübergreifend gegenüber dem Flughafen Stellung zu beziehen.