Mülheim.
Der Sportplatz am Mühlenfeld erinnert derzeit an einen Schweizer Käse oder an einen von Maulwürfen bearbeiteten Acker – je nach Sichtweise. Fußball gespielt wird dort auf alle Fälle seit den Herbstferien nicht mehr. Grund sind Bohrungen, die durchgeführt werden müssen, um das Erdreich unter dem Platz nach Schächten aus dem Bergbau abzusuchen.
Wie lange die Arbeiten noch andauern kann niemand so genau vorhersagen. Bis Ende des Jahres bleibt der Platz wohl mindestens gesperrt.
„Es kann aber durchaus noch länger dauern“, sagt Frank Buchwald, der Leiter des Mülheimer Immobilienservice. Schuld an der Verzögerung sind vor allem die ungenauen oder überhaupt nicht vorhandenen Angaben über die Schächte, die zum größten Teil aus dem 19. Jahrhundert stammen. Viele Anlagen sind nicht in offiziellen Dokumenten verzeichnet – oder ehemals existierende Unterlagen sind nicht mehr vorhanden.
2015 soll Wohngebiet entstehen
Die „bodennahen Stollen“ befinden sich meist in einer Tiefe von 12 bis 15 Metern unter der Erde. Die von der Stadt beauftragte Fachfirma führt auf dem Sportplatz Bohrungen im Abstand von wenigen Metern durch. „Deshalb ist es so schwierig vorherzusagen, wann die Arbeiten beendet sind“, erklärt Frank Buchwald. Entdeckte Schächte werden mit Beton ausgefüllt und anschließend verpresst.
Auf der heutigen Sportanlage soll voraussichtlich ab dem Jahr 2015 ein Wohngebiet entstehen. Um eine Einsturzgefahr zu vermeiden, sind die Auffüllungen notwendig. Bereits vor einigen Jahren sind für Neubauten an der angrenzenden Hingbergstraße Schächte verfüllt worden. Außerdem wurden im Oktober 2011 unverzeichnete Stollen unterhalb der U-Bahn-Station Mühlenfeld gefunden – wegen drohender Einsturzgefahr musste die Haltestelle mehrere Monate lang gesperrt werden.
Neue Heimat für Vereine 2015
Auf dem Sportplatz am Mühlenfeld spielt der Turnerbund Heißen. Zusammen mit dem benachbarten Heißener Verein RSV Mülheim soll der Turnerbund voraussichtlich im Jahr 2015 eine neue Heimat bekommen: die dann neu errichtete Bezirkssportanlage an der Seilfahrt. Das Gelände am Mühlenfeld wird wie der jetzige Fußballplatz des RSV und weiteren Sportplätzen verkauft – überall dort soll Wohnbebauung entstehen.
Für die Beseitigung von Bergbauschäden hat die Stadt bei der Aufbereitung der Sportplätze hin zu vermarktbaren Wohngebieten ein festes Budget, das in den Gesamtkosten des Projektes eingerechnet ist.