Mülheim. .

Nachdem die Bezirksregierung grünes Licht für die geplante Bezirkssportanlage in Heißen gegeben hatte, bekamen am Montagabend die Bürger die Chance, sich zum entsprechenden Bebauungsplan zu äußern.

Die Resonanz war in der Aula der Tersteegen-Schule gering. Ein Dutzend Personen hatte sich versammelt, um zu hören, was Bezirksbürgermeister Arnold Fessen und die Vertreter der Verwaltung zu sagen hatten. Alle gehörten entweder dem RSV Mülheim oder dem Turnerbund Heißen an. Die Vertreter des TSV Heimaterde, des SV Rot-Weiß Mülheim und des TuSpo Saarn, die allesamt gegen das geplante Bauvorhaben sind, blieben der Versammlung fern.

Entwürfe unterscheiden sich in Platzierung des Gebäudes

Vorgestellt wurden drei verschiedene Varianten für die geplante Bezirkssportanlage. Diese unterscheiden sich allerdings nur in der Platzierung des höchstens zweistöckigen Gebäudes, in dem acht Umkleidekabinen sowie die Vereinsräumlichkeiten untergebracht werden sollen. Den dritten Vorschlag habe der Sportausschuss bereits abgelehnt, berichtete Martina Ellerwald vom Mülheimer Sportservice. Hierbei würde das Gebäude einen Großteil des Eingangsbereichs in Anspruch nehmen. Klargestellt wurde noch einmal, dass zwischen den beiden Spielfeldern ein Zuschauerpodest geplant ist – und keine Tribüne.

Die Nachfragen der Anwesenden hielten sich in Grenzen. „Für uns ist es nicht wichtig, wie es gebaut wird, sondern wann“, war der einstimmige Tenor. „Wir sind um jeden Tag früher dankbar“, sagte Heinz Aust vom Turnerbund. Das Jahr 2015 gaben Bezirksbürgermeister Fessen und MSS-Chefin Ellerwald schließlich übereinstimmend als anvisiertes Ziel aus. „Dafür muss aber schon alles glatt laufen“, meinte Fessen. Ellerwald ergänzte: „Die beiden Plätze werden wahrscheinlich die kürzeste Bauzeit in Anspruch nehmen. Aber wo sollen die Spieler sich dann umziehen?“

Keine Laubbäume am Spielfeldrand

Einige wenige Wünsche gab es dann doch. Zum einen soll an den Seiten beider Felder genügend Platz sein, damit dort Jugendtore gelagert werden können – ähnlich wie beim MSV 07 oder beim TuS Union 09. Zum anderen wies der Heißener Willi Schäfer darauf hin, dass am Spielfeldrand möglichst keine Laubbäume gepflanzt werden sollen. Dadurch entstünden sonst Probleme bei der Platzreinigung. „Dies hat man zum Beispiel beim SV Raadt festgestellt“, ergänzte Frank Adams vom RSV.

Die Bezirksregierung hatte die Finanzierung des Projektes erst Ende vergangener Woche für zulässig erklärt. Damit billigte sie im Nachhinein, dass Mülheim Erlöse aus Grundstücksverkäufen anderswo zum Kauf des neuen Sportareals verwendet hat. Eigentlich müssen Städte mit Nothaushalt solche Erlöse für die Schuldentilgung einsetzen. Die Bezirksregierung machte der Stadt nun aber zur Auflage, a) Kredite für das Projekte maximal zur kurzfristigen Zwischenfinanzierung und nach vorheriger Abstimmung mit der Aufsicht aufzunehmen, b) die Projektkosten engmaschig zu überwachen, damit sie keinesfalls steigen, und c) dass die Stadt weitergehende Überschüsse aus Grundstücksverkäufen tatsächlich für die Schuldentilgung verwendet.

Noch bis zum 14. Mai können sich Mülheimer Bürger zum geplanten Bauvorhaben in Heißen äußern. Die Möglichkeit dazu haben sie beim Amt für Stadtplanung, Bauaufsicht und Stadtentwicklung in der 19. Etage des Technischen Rathauses. Dort liegen auch die Bebauungspläne aus.