Mülheim.
Die Drachenboote sind wieder los, aber weil es draußen schon viel zu kalt ist, musste sich der Veranstaltet DJK Ruhrwacht etwas Neues ausdenken. Nach dem Vorbild aus Minden, wo die Idee geboren wurde, fand am Wochenende der erste Mülheimer Drachenboot Indoor-Cup statt. In der großen Schwimmhalle des Hallenbades Süd trafen sich 16 Teams, um bei tropisch-feuchten 31 Grad den Besten auszumachen.
Jürgen Teschke von der DJK ist begeistert von der enormen Resonanz der Veranstaltung: „Wir hatten binnen kürzester Zeit so viele Anmeldungen, dass wir sogar Teams absagen mussten. Sonst hätten wir den zeitlichen Rahmen gesprengt.“ Und alle sind sie gekommen – bis auf den Drachenkopf am Bug der Boote. „Der Drachenkopf würde durch die Führungsbänder kaputtgehen, deswegen müssen die Boote ohne sie auskommen.“
Sein Kollege Edgar Hüppop freut sich über die große Unterstützung, ohne die die DJK das Hallenrennen nicht hätte stemmen können: „Wir wurden gut von der neu gegründeten Swimh unterstützt. Zudem haben wir zwei Boote von benachbarten Vereinen aus Bochum-Dahlhausen und Wuppertal gestellt bekommen, da unsere ja abgebrannt wurden.“ Die Leihgeräte haben übrigens ihren Weg durch ein Schwimmbadfenster in die Halle gefunden. Für alle anderen Zugänge wären sie einfach zu lang gewesen.
Die Technik, mit der die Rennen ausgetragen werden, ist ausgeklügelt und wurde laut Hüppop von den Mitarbeitern der DJK entwickelt. Dabei liegen beide drachenlosen Drachenboote parallel zueinander im Wasser und sind mittels eines Seiles am Heck miteinander verbunden. Ähnlich dem Tauziehen, geht es auf ein Kommando los und beide Teams – bestehend aus zehn Mann plus Trommler – geben ihr Bestes. Mindestens vier aktive Paddlerinnen pro Mannschaft sind Pflicht. Wer nach 45 Sekunden vorne liegt, gewinnt. Sollte eine Mannschaft eine andere einen Meter weit ziehen, so ist es ein technisches K.o.
"Das ist eine ganz neue Erfahrung"
Selbst erfahrene Drachenbootpaddler wie Andreas Wolf sind begeistert: „Das ist eine ganz neue Erfahrung. Denn hier zählen vor allem Start und Muskelkraft. Die Technik ist weniger entscheidend.“ Anscheinend haben er und sein Team „Caféplantscher“ jede Menge Kraft, denn die Vorrundenrennen konnten sie alle für sich entscheiden.
Nach jedem Rennen werden die Boote mit Eimern vom reingespritzten Wasser befreit. Bea Hinz und Sandra Spies, die mit einem Flüssigkeitssauger arbeiten, sind als freiwillige Helfer aktiv: „Wir wollten helfen, weil sich das so gehört bei uns im Verein. Aber es macht auch Spaß und schließlich hat der gesamte Verein etwas von einer gelungenen Veranstaltung.“