Mülheim. . Wer beim 17. Mülheimer Drachenbootrennen auf der Ruhr die (Boots)nase vorne haben will, muss sich professionell vorbereiten. Die integrative Mannschaft „Flying Fliedners“ geht daher auch bei widrigsten Wetterverhältnissen aufs Wasser.
Wer beim 17. Mülheimer Drachenbootrennen auf der Ruhr die (Boots)nase vorne haben will, muss sich professionell vorbereiten. Die „Flying Fliedners“ gehen daher auch bei widrigsten Wetterverhältnissen aufs Wasser. Heute – beim letzten Training vor dem großen Wassersportevent – regnet es Bindfäden und die Lufttemperatur beträgt gerade mal 15 Grad. Die 22 Frauen und Männer im schmalen langen Boot aber beißen sich durch, paddeln flußauf- und flußabwärts, anderthalb Stunden lang. Sie trainieren das gleichmäßige Paddeln und schnelle Starts.
Anschlusstraining im Regen
„Wir wollen im guten Mittelfeld landen“, formuliert Christoph Hoffmann, einer der Bootfahrer, das Ziel des Teams. Die ambitionierte Mannschaft besteht allein aus Mitarbeitern der Fliedner Werkstätten und ist integrativ. „Zehn der Paddler sind Menschen mit einem Handicap, die anderen zehn haben keine Behinderung. Dazu kommen Steu- ermann und Trommler“, erklärt Günther Kleinpaß, zuständig für (Reha)-Sport in den Werkstätten.
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Seit acht Jahren schon gibt es die „Flying Fliedners“, doch bislang traten sie nur bei integrativen Rennen an – da aber sehr erfolgreich. „Hier in Müheim sind wir zum ersten Mal dabei“, berichtet Kleinpaß. Deshalb haben die Paddler aus Selbeck seit April auch kräftig trainiert, sind die 250-Strecke zigmal abgefahren, um den Rhythmus zu finden, in dem gleichmäßig gepaddelt werden muss. Die Trainingsvoraussetzungen sind bestens. Denn: Das Fliedner-Team ist mittlerweile eine Betriebssportmannschaft in der DJK Ruhrwacht, kann Boote und Einrichtungen des Vereins nutzen.
Technisch fit
Vorgenommen hat sich die „leistungsorientierte“ Crew einiges. „Eine Zeit zwischen 1,10 Minuten und 1,20 müsste je nach Strömung schon drin sein“, meint Christoph Hoffmann. Technisch fit sei man inzwischen, an Kondition könne es etwas fehlen. Denn: Die meisten fliegenden Fliedners, die zwischen 25 und 50 Jahre alt sind, haben neben dem Paddeln zwar ein Fitness-, aber kein Ausdauertraining absolviert.
Nora Steffens (28), die als Kind mit der Familie viel gerudert ist, weiß, wie ein Boot so tickt, kennt aber auch mögliche Fehlerquellen beim Drachenbootfahren: „Wenn dein Vordermann aus dem Takt kommt und plötzlich nicht mehr einsticht mit dem Paddel, dann musst du dich schnell an jemand anderem orientieren.“ Trommler Chi-Truyen Truong, hat heute beim Training seine Trommel zwar nicht dabei, er will aber dafür sorgen, dass alle „Flying Fliedners“ beim Rennen am Samstag im Gleichklang bleiben, und von den 125 Teams mindestens 63 hinter sich lassen.