Mülheim. Erst der Verdruss der Autofahrer und das Nachhaken dieser Zeitung bringt es an den Tag: Ein technischer Fehler, der der Stadt nicht aufgefallen war, hatte zu den Problemen im Bereich der Konrad-Adenauer-Brücke geführt.

Morgendliche Staus auf der Konrad-Adenauer-Brücke sind zwar üblich, aber die derzeitige Verkehrsbelastung geht deutlich über das normale Maß hinaus. Wie das Nachhaken dieser Zeitung ergab, ist dafür ein technischer Defekt verantwortlich, der bislang unentdeckt geblieben ist, wie Stadtsprecher Volker Wiebels erklärte.

Weil die Kritik am zähen Verkehrsfluss nach der Berichterstattung so außergewöhnlich stark geübt wurde, aber weder das Ampelprogramm verändert wurde noch eine Baustelle den Verkehr hemmt, habe man noch einmal genau hingeschaut. „Aus unserer Sicht lief bis dahin alles gut“, sagt Wiebels. Diese Einschätzung hatte der Stadt im Netz Hohn und Spott beschert. Bei der Kontrolle habe man festgestellt, dass die Leistungsfähigkeit der Kreuzung deutlich vermindert ist und auch der Fehler wurde identifiziert. „Die Straßenbahn der MVG hat eine Vorrangschaltung, hat sich aber zu lange Grünzeiten geholt“, sagt er. Nach der Kalkulation des Tiefbauamtes seien durch den Fehler etwa 100 Fahrzeuge weniger pro Stunde über die Kreuzung gelangt. Und dann komme noch das für den November typische erhöhte Verkehrsaufkommen und das langsamere Tempo der Fahrer hinzu, was das Problem zusätzlich verschärfe.

Ampelschaltung soll weiter verbessert werden

Inzwischen seien die Techniker der Verkehrsbetriebe angewiesen worden, diesen Defekt umgehend zu beheben. Ohne die Berichterstattung in der Zeitung, die einen Hinweis von der Facebook-Seite der Mülheimer Gruppe zum Anlass nahm, nachzuhaken, wäre das Problem an der Kreuzung der Verwaltung nicht aufgefallen.

Einen reibungslosen Verkehrsfluss wird es aber auch der Behebung des Problems im Bereich der Brücke allerdings nicht geben, dafür ist die Verkehrsbelastung zu hoch. In 80 Prozent der Zeiten sei die Verkehrsqualität aber gut, versichert Wiebels. Täglich seien es 11.000 Fahrzeuge die von der Aktienstraße und 8500 Fahrzeuge, die von der Friedrich-Ebert-Straße auf die Brücke drängen. Im morgendlichen Berufsverkehr seien es allein aus diesen beiden Straßen zusammen 1600 Fahrzeuge pro Stunde. Unabhängig vom aktuellen Problem werde das Team vom Tiefbauamt in Kooperation mit Siemens versuchen, die Ampelschaltung noch weiter zu verbessern, kündigte Wiebels an.