Mülheim-Speldorf. . Schon in den nächsten Tagen will sich der Mülheimer Sportservice mit dem Vereinsvorstand der Sportanlage an der Saarner Straße zusammensetzen. Eine Lösung soll gefunden werden, wie man die Vereins- und Anwohnerinteressen besser unter einen Hut bekommt. Stellenweise gibt es heftige Konflikte.

Zuletzt wurden im Sportausschuss vor einer Woche Beschwerden über andauernden Lärm zur später Stunde und unverblümtes Pinkeln von Platzbesuchern vor angrenzenden Anwohnergärten laut.

„Eine Dauerberieselung ist natürlich nicht angenehm“, stimmt Martina Ellerwald, Leiterin des Sportservices, im Bezug auf die Beschwerden über Lärm zu. „Wir wollen gesellschaftlich aber auch, dass Kinder Sport machen, sich bewegen können“, sucht Ellerwald ebenso Verständnis für ein lebendiges Vereinsleben.

Gerade das Verständnis scheint jedoch in den letzten Jahren spürbar gesunken zu sein. Dort, wo Anwohner und Vereine aufeinander stoßen, gibt es mitunter heftige Reibung. Mit „großen Problemen“ durch Staubbelästigung, Ligaspielen während der Mittagsruhe, Training in der Abendstunde und Feiern in den Clubhäusern begründete bereits das Perspektivkonzept Fußball die Stilllegung von Plätzen und Konzentration von Heißener Sportvereinen an einem neuen Sportplatz im Gewerbegebiet an der Hardenbergstraße.

Gemischte Gefühle

Eine Entwicklung, die Peter Hein, Vereinsvorstand des Mülheimer Spielvereins 07 in Saarn und Mitgestalter des Perspektivkonzepts, mit gemischten Gefühlen betrachtet: „Die Menschen sind sensibler geworden, wenn es um Lärm geht. Aber viele vergessen dabei, dass Vereine konkret vor Ort sehr viel für Jugendliche tun.“

2000 junge Menschen in der Stadt sind in Vereinen organisiert. „Sie machen nicht nur Sport, sondern lernen Teamgeist, trainieren für das Leben“, glaubt Hein. Die lokal wirksamen Vereine nun aus der Mitte und an den Stadtrand zu verlegen, hält er deshalb für falsch.

Der Vorstand des MSV07 sieht dennoch die Vereine in der Pflicht, mehr für ihre Akzeptanz zu tun. Auch der MSV am Saarnberg liegt mitten in einer Wohnsiedlung: „Da gibt es natürlich Beschwerden“, räumt Hein ein. In der Regel wird aber nicht die Lautstärke beim Sport, sondern bei den Vereinsveranstaltungen wie Feiern beklagt.

„Wir vermeiden deshalb Lautsprecherdurchsagen, wir kündigen Feste vorher mit Handzetteln an, und pflegen einen engen Kontakt zu den Anwohnern“, zählt Hein auf. Die Umstellung von Ascheplatz auf Kunstrasen hat ebenfalls für deutlich weniger Staub und folglich für Entspannung bei den Anliegern gesorgt.