Mülheim. . Ist die Lärmbelastung für die Anwohner des Sportplatzes an der Saarner Straße zu hoch? Ja, sagen manche Bürger und verweisen auf Krach und andere Belästigungen. Alles zumutbar, sagen andere, verweisen auf die Tradition der Sportanlage und finden: Wer sich hier gestört fühlt, sollte aufs Land ziehen.
Frei nach dem Motto: „Des einen Leid ist des anderen Freud“ verhält es sich auch mit den Sportanlagen. Während einige dort ihren Emotionen freien Lauf lassen, so sind Anwohner gelegentlich nicht von der hohen Lautstärkebelastung angetan. Die Problematik mit der Anlage „Saarner Straße“, die nach einem Spiel der 1. Mannschaft des VfB Speldorf aufkeimte, spaltet die Bürgerschaft in zwei Lager.
Nicht ganz so schlimm sah es der Mülheimer Gunther Schenda, der seine Meinung pro Sportanlage „Saarner Straße“ per Mail kundtat. Hin und wieder 200 bis 300 Zuschauer, das ist „wohl für zwei Stunden auszuhalten“. Schließlich werde die Anlage in den allermeisten Fällen ganz friedlich durch Schulsport belegt. Doch welchen Lärm-Regelungen sind Sportanlagen in Deutschland untergeordnet?
Martina Ellerwald Amtsleiterin des Mülheimer Sportservice klärt auf: „Sportanlagen unterliegen einer speziellen ‘Sportanlagen-Lärmschutzverordnung’, der sogenannten 18. BImSchV. vom 18. Juli 1991.“ Diese Verordnung legt auf den Dezibel genau fest, welche Lautstärken für Anwohner zumutbar sind.
Vereine müssen sich an strikte Regeln halten
Dabei geht es bei den gemessenen Lautstärken nicht nur um Qualität, sondern auch um Quantität. Sprich: Es kommt nicht nur drauf an, wie laut es im Umkreis der Anlage ist, sondern auch darauf, wie lange und wie oft es laut ist. Dabei hat die Sportanlage an der Saarner Straße noch einen kleinen Dezibelbonus, denn auf allen Anlagen, die vor der Verordnung gebaut wurden, darf es fünf Dezibel lauter sein.
Solange der VfB Speldorf aber weiterhin in der Oberliga kickt, trägt er – bis auf seltene Ausnahmen – seine Heimspiele im Ruhrstadion aus. „In der Oberliga müssen sich die Vereine an strikte Regeln halten. Allein schon wegen der Fantrennung wäre es nicht möglich, die Spiele an der Sportanlage ‘Saarner Straße’ auszutragen. Vereine wie Wuppertal mit Problemfans sind da das böse Stichwort“, so Ellerwald. Somit bleibt das Stelldichein des VfB Speldorf an der Saarner Straße eine Ausnahme.