Mülheim..

Das Mülheimer Netzwerk gegen Fluglärm plant, auf der Saarner Kuppe eine weitere Mess-Station für den Fluglärm aufzustellen. Es wäre die dritte im Stadtgebiet.

„Wir sehen auf der Kuppe deutlichen Handlungsbedarf“, sagt der Sprecher der Initiative, Waldemar Nowack. Nahezu täglich würden sich Anwohner dort über die Lärmbelastung beklagen. „Ich erlebe eine fast durchgängige Beschallung“, schreibt etwa ein Anwohner an die Initiative.

Gerade der nächtliche Fluglärm gilt als belastend

Andere berichten von „Flugkurven im Sinkflug“ über der Kuppe, wieder andere schildern Beobachtungen wie: „Ich kann fast die Triebwerke sehen.“ Vor allem Flugbewegungen in der Nachtzeit, zwischen 22 und 6 Uhr, belasten nach Erkenntnis der Bürgerinitiative die Menschen auf der Kuppe, in Teilen von Speldorf, vor allem aber in Mintard. Nach der jüngsten Auswertung, die das Netzwerk vorlegt, hat es im vergangenen Jahr 1232 Flüge nach und von Düsseldorf in den Nachtstunden gegeben. „An 280 Tagen hat es Fluglärm sogar nach 23 Uhr gegeben.“ Diese Zahl ist jedoch zurückgangen, sie lag zeitweise über 300 Tage. Ziel, so Nowack, seien unter 50 Tage.

Die Initiative wird sich jetzt an Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld wenden und sie in ihrer Eigenschaft als stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Städtetages bitten, sich in diesem Gremium für ein Nachtflugverbot einzusetzen. Die Mülheimer Initiative verweist dabei auf vier SPD-Oberbürgermeister im Rhein-Main-Gebiet, die bereits ein Bündnis gegen Fluglärm geschmiedet haben. Gerade der nächtliche Fluglärm gilt als sehr belastend. Die Bürger beziehen sich unter anderem auf medizinische Studien, die Herz- und Kreislauferkrankungen, aber auch Lern- und Entwicklungsstörungen bei Kindern durch Fluglärm hervorheben.

"Wir sehen dort nicht die große Belastung"

Die Auswertung der Mess-Station in Mintard soll im Juni erfolgen und dem Umweltausschuss vorgestellt werden. Der Radius für die Messwerte wurde kürzlich von 1,8 auf 2,5 Kilometer erweitert, um mehr Flugbewegungen zu erfassen. Die Station in Mintard wird von Stadt und Bürgerinitiative gemeinsam betrieben. Eine weitere Station befindet sich in Holthausen.

An einer Station in Saarn will sich die Stadt nicht beteiligen: „Wir sehen dort nicht die große Belastung“, sagt Stadtsprecher Volker Wiebels. Die Beschwerden, die bei der Stadt aus diesem Gebiet eingingen, seien im Vergleich gering. „Von einer Station würden wir keine neuen Erkenntnisse erwarten.“