Mülheim.

Geht es nach dem Wunsch von Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld, soll Kämmerer Uwe Bonan (49) weitere acht Jahre in der hoch verschuldeten Stadt wirken. Mit einem entsprechenden Vorschlag für die anstehende Wahl des Kämmerers geht Mühlenfeld in die anstehende Sitzungsperiode des Rates.

Im März 2006 hatte Bonan den verwaisten Chefsessel in der Kämmerei übernommen. Da war Vorgänger Gerd Bultmann längst zur Mülheimer Entsorgungsgesellschaft weggelobt – dem Vernehmen nach auch als Konsequenz aus dem Zinswetten-Debakel, das sich seinerzeit schon andeutete. Die ersten acht Jahre als Wahlbeamter sind für Bonan nun im März 2014 vorbei. OB Mühlenfeld schlägt eine Wiederwahl für acht Jahre vor. Bonan könnte so bis zum Jahr 2022 Beigeordneter und Kämmerer bleiben.

Loyal, zuverlässig und fleißig

Eine Wiederwahl ist realistisch, trotz Kritik an manch einem Finanzierungsgeschäft in der Vergangenheit, insbesondere an dem Feuerwachen-Deal, bei dem die private Investorengruppe und ein Investmentfonds kräftig verdienen, die Stadt aber mächtig draufzahlt. Bonan hat das mitausgehandelt.

Dass der als loyal, zuverlässig und fleißig geltende Bonan am 1. Oktober im Rat eine Mehrheit bekommt, darf als sicher gelten, weil es wohl schon 2011 von SPD und CDU ausgehandelt worden ist. Seinerzeit hatten die zwei großen Fraktionen Helga Sander (Grüne) nicht wieder zur Bau- und Planungsdezernentin gewählt, an ihrer Stelle Peter Vermeulen (CDU). Jetzt wäre die CDU in der „Pflicht“, SPD-Mann Bonan das Vertrauen zu schenken.